New York. Mit Wucherpreisen für ein Aids-Medikament wurde er zur Reizfigur. Nun will sich Martin Shkreli verprügeln lassen – für den guten Zweck.

Vor einigen Monaten war es genau das, was ihm viele Menschen wünschten: Martin Shkreli, Hedgefonds-Manager aus den USA, solle eine Abreibung bekommen. Nun hat der 33-Jährige selbst dazu eingeladen: Er verloste gleichsam die Chance, ihm eine ‘reinzuhauen. Auf diese Weise wollte Shkreli Spenden für den kleinen Sohn seines verstorbenen PR-Managers und Freundes sammeln. Als dann jemand 50.000 Dollar bot, erteilte Shkreli den „Zuschlag“.

Die Wut auf Shkreli war im September 2015 hochgekocht, nachdem sein umstrittener Coup bekannt geworden war: Er hatte mit seinem Unternehmen den Preis für das Aids-Medikament Daraprim von 13,50 Dollar (12 Euro) auf 750 Dollar (667 Euro) angehoben – pro Tablette. Eine Preiserhöhung um mehr als 5000 Prozent.

Shkreli war „meistgehasster Mann der USA“

Shkreli verteidigte die Preiserhöhung für das vor allem von Aids-Kranken benötigte Präparat gegen Toxoplamose auch noch öffentlich, wurde aber in den Medien zum „meistgehassten Mann Amerikas“. US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton nahm den Fall sogar zum Anlass für die Ankündigung, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente für chronisch Kranke bei 250 Dollar im Monat deckeln. Damit zog Shkreli auch noch den Unmut seiner eigenen Branche auf sich.

Die US-Internetseite fullnetworth.com schätzte sein Vermögen bei Bekanntwerden des Skandals auf 100 Millionen Dollar. Shkreli sollte also eigentlich selbst die finanziellen Mittel haben, dem Sohn eines verstorbenen Freundes zu helfen: Tyler ist fünf Jahre alt und hatte im September nach langem Kampf seine Leukämie besiegt. Nur elf Tage später starb dann Tylers Vater, Mike Julich. Und der war Shkrelis PR-Manager.

Gesammeltes Geld soll für Ausbildung dienen

Um Tylers Ausbildung zu sichern und für Spätfolgen der Leukämiekrankheit Vorsorge zu treffen, ist eine Spenden-Seite eingerichtet. Auf die verlinkte Shkreli auf Twitter und kündigte an: „Wer spendet, kommt in eine Verlosung, um mich schlagen zu dürfen.“ Pro Dollar erhalte man ein Los, er verdopple dann den Betrag.

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Vereinbart: „Wiederholtes Einprügeln“

Als dann eine Frau 50.000 Dollar in Aussicht stellte, beendete er die Aktion. Die Twitternutzerin, die unter dem Eindruck des Rummels um ihre Person ihr Profil auf nichtöffentlich stellte, dürfe nun „wiederholt auf mein Gesicht einschlagen“, schrieb er. „Glückwunsch an sie und die Kulichs!“

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Es gab auch Nutzer, die darauf enttäuscht reagierten: Man möge diese Aufgabe doch lieber dem früheren Box-Weltmeister Mike Tyson übertragen, meinte einer.