Neu Delhi. Fleischesser neigen zu Sexualverbrechen, sie stehlen, lügen und betrügen - das jedenfalls lehrt ein Schulbuch, das in Indien für Wirbel sorgt.

Das Buch mit dem Titel «New Healthway» (Neuer Gesundheitsweg) für Sechstklässler beschreibt Nicht-Vegetarier darüber hinaus als fluchende und zur Gewalt neigende Menschen, die noch dazu Versprechen brechen.

Die indische Regierung nannte die Inhalte nach Bekanntwerden «unglücklich», die Zeitung «Times of India» verurteilte sie am Sonntag als «absurd». Der eigentlich renommierte Schulbuchverlag S. Chand kündigte am Wochenende an, das Buch zurückzuziehen, das seit 2008 in Schulen verwendet wird.

Als Argument gegen den Fleischkonsum führt das fragwürdige Werk nach Angaben der britischen BBC ins Feld, dass «der Schöpfer des Universums» Adam und Eva kein Fleisch, sondern Obst, Gemüse und Nüsse auf den Speiseplan gesetzt habe. Auch andere Thesen in dem Buch sind mehr als fragwürdig. So schreibt der Autor etwa zu Inuits (Eskimos), sie seien wegen ihres hohen Fleischkonsums «faul, träge und kurzlebig». Vegetarismus ist im mehrheitlich hinduistischen Indien weit verbreitet. Strikte Hindus essen in der Regel kein Fleisch. (dpa)

Mitteilung Verlag

«Times of India»-Bericht

BBC-Bericht