Münster. Der ADAC hat die Verbraucher dazu aufgerufen, die geplante Veröffentlichung von Benzinpreisen im Internet zu nutzen und so die Preisgestaltung an den Zapfsäulen zu beeinflussen.

ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker mahnte in der «Münsterschen Zeitung» (Samstag) zudem an, die noch zu regelnden Einzelheiten des Vorhabens konsequent umzusetzen. «Es kommt jetzt darauf an, die Details so zu regeln, dass der Wettbewerb gestärkt wird und somit die Autofahrer tatsächlich davon profitieren», sagte er dem Blatt.

Die geplanten Smartphone-Apps zur Preisabfrage verschiedener Anbieter haben seiner Ansicht nach Potenzial: «Wenn die Apps funktionieren und die Autofahrer diese Informationen auch tatsächlich nutzen, dann können sie nicht nur beim Tanken kräftig sparen, sondern durch ihr preisbewusstes Tankverhalten indirekt auf die Preisgestaltung an den Zapfsäulen Einfluss nehmen», so Becker weiter.

Tankstellen müssen künftig ihre Preisänderungen an eine neue Behörde melden, die die Preise dann ins Internet stellt. Der Bundestag hatte am Donnerstagabend beschlossen, eine sogenannte Markttransparenzstelle beim Kartellamt einzurichten. Sie soll die Preise zentral erfassen und veröffentlichen. Auch der Großhandel mit Strom und Gas soll überwacht werden. Die Kraftstoffbranche reagierte erleichtert - ursprünglich wollte die Regierung deutlich schärfere Kontrollen der Benzin-Preissprünge durchsetzen. (dpa)

Gesetzentwurf

Bundeskartellamt-Bericht

Stellungnahme Mineralölwirtschaft