Accra. Nach dem Einsturz eines neuen Einkaufszentrums im westafrikanischen Ghana haben Rettungskräfte bis zum Abend fast alle Verschütteten lebend geborgen.

«Wir haben 52 Menschen gefunden - alle lebend. Die meisten haben nur leichte Verletzungen und wurden in Krankenhäuser gebracht», sagte Winfred Tasia vom nationalen Katastrophenmanagement der Nachrichtenagentur dpa. Eine Leiche sei geborgen worden. Lokale Medien berichteten hingegen, dass drei weitere, zunächst lebend geborgene Betroffene später im Krankenhaus gestorben seien.

Nach Angaben Tasias waren noch immer Hilferufe aus den Trümmern zu hören. Die Rettungsarbeiten dauerten an. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich mehr als 50 Mitarbeiter und Passanten in der Melcom-Shopping-Mall in einem Vorort der Hauptstadt Accra auf. Das mehrstöckige Gebäude war erst vor wenigen Monaten eröffnet worden. Die Ursache des Einsturzes war zunächst völlig unklar. Die Eigentümer des Zentrums wollten das Unglück nicht kommentieren.

Der Präsident des Landes, Dramani Mahama, beauftragte Vize-Präsident Kwesi Amissah-Arthur sowie mehrere weitere hochrangige Politiker damit, die Rettungsarbeiten zu koordinieren. Amissah-Arthur erklärte den Einsturz zur nationalen Tragödie.

Zunächst hatten zahlreiche Schaulustige die Rettungsarbeiten behindert. Einige nutzten offenbar die chaotische Situation aus und plünderten herumliegende Waren aus dem Kaufhaus. Sondereinheiten der Armee und der Polizei gelang es jedoch, das Gelände abzuriegeln. (dpa)