Berlin. Der Anwalt der Familie des zu Tode geprügelten 20-Jährigen vom Berliner Alexanderplatz hat den mutmaßlichen Haupttäter aufgefordert, sich freiwillig zu stellen. Der 19 Jahre alte Tatverdächtige war in der Türkei untergetaucht.

Man hoffe, dass er sich den deutschen Strafverfolgungsbehörden stelle, sagte der Anwalt der «Welt am Sonntag». Ob der Verdächtige zurückkommt oder ausgeliefert wird, blieb zunächst unklar. Dazu machte die Berliner Staatsanwaltschaft am Wochenende keine weiteren Angaben.

Neben dem 19 Jahre alten Hauptverdächtigen sind zwei weitere mutmaßliche Schläger noch immer auf der Flucht. Sechs jungen Männern wird vorgeworfen, in der Nacht zum 14. Oktober den 20-Jährigen nahe dem Alexanderplatz ohne Anlass so brutal traktiert zu haben, dass er einen Tag später starb. Zwei Verdächtige sitzen deswegen bereits in Untersuchungshaft. Ihnen wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Ein Dritter, der sich gestellt hatte, ist auf freiem Fuß.

Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) hatte noch am Donnerstag gesagt, er sehe keine schnelle Auslieferung des Hauptverdächtigen. Nicht bekannt war bislang, ob der junge Mann neben dem deutschen auch einen türkischen Pass besitzt. In diesem Fall könnte er laut Ermittlern nicht ausgeliefert werden. (dpa)