Meschede/Arnsberg. Der Geisterfahrer, der im Sauerland den Unfall mit fünf Toten verursacht hat, hatte davor eine Kurznachricht an seine Familie geschickt. Die Nachricht lasse sich als Abschieds- SMS deuten, sagte Staatsanwalt Werner Wolff am Montag.

Auch die gesicherten Spuren weisen nach Ansicht der Ermittler darauf hin, dass der 24 Jahre alte Mann in falscher Richtung auf der A46 unterwegs war, weil er sich selbst töten wollte.

In der Nacht zu Sonntag hatte er auf der Autobahn 46 bei Meschede den Angaben zufolge den folgenschweren Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Auto offenbar provoziert. Der Aufprall war so stark, dass drei Insassen sofort tot waren, eine Frau starb kurz danach im Krankenhaus. Der Geisterfahrer verbrannte in seinem Autowrack. Der Unfall hat eine Diskussion darüber ausgelöst, wie sich Geisterfahrten verhindern lassen. Nach dem Willen der Deutschen Polizeigewerkschaft in Nordrhein-Westfalen sollen künftig «Krallen» Geisterfahrer stoppen. Sie würden so auf der Straße angebracht, dass sie die Reifen beim Auffahren in falscher Richtung zerplatzen ließen. In Österreich seien damit gute Erfahrungen gemacht worden, erklärte der Landesvorsitzende Erich Rettinghaus.

Allerdings sind die «Krallen» umstritten. So könnten etwa Polizei und Feuerwehr im Notfall die damit präparierten Auffahrten nicht mehr in Gegenrichtung problemlos befahren, sagte Alfred Overberg vom Landesbetrieb Straßen NRW. Eine Alternative könnten aus Sicht der Polizeigewerkschaft elektronische Warntafeln und Blinklichter sein. Menschen, die absichtlich zum Falschfahrer werden, könnten damit aber wohl auch künftig nicht aufgehalten werden. (dpa)