Barsinghausen. Im Tarifkonflikt hat die Gewerkschaft eine Streikwoche in der Region Hannover ausgerufen – und warnt vor leeren Supermarkt-Regalen.

Im Tarifkonflikt im Einzelhandel bestreikt die Gewerkschaft Verdi nach eigenen Angaben erstmals ein Logistikzentrum von Kaufland in der Region Hannover. Die Arbeitsniederlegung habe am Dienstagmorgen mit der Frühschicht begonnen, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Mizgin Ciftci. Wenn sich auch Spät- und Nachtschicht daran beteiligten, rechne man mit mehr als 100 Teilnehmern.

„Kunden von Kaufland müssen sich in den Tagen vor und nach Ostern auf ein ausgedünntes Sortiment in den Supermarkt-Regalen einstellen“, sagte Ciftci. Für viele Beschäftigte im Handel sei das Leben bei einem Tariflohn von weniger als 15 Euro pro Stunde kaum noch bezahlbar. Die Arbeitgeber müssten daher ihrer sozialen Verantwortung nachkommen.

Kaufland teilte mit, man respektiere die Teilnahme von Mitarbeitern an Streiks, wolle zu den Forderungen von Verdi sowie etwaigen Maßnahmen im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen aber nicht weiter Stellung nehmen. „Alle unsere Filialen haben regulär geöffnet, die vollumfängliche Warenversorgung ist weiterhin sichergestellt und unsere Kunden können ihre Einkäufe wie gewohnt bei uns erledigen“, hieß es.

Gewerkschaftssekretär Ciftci zufolge sollen am Mittwoch zwei weitere Zentrallager des Lebensmittelhandels in der Region Hannover bestreikt werden sowie ein weiteres am Donnerstag.

Tarifverhandlungen im Einzelhandel: Das fordert Verdi

Die Tarifverhandlungen für die deutschlandweit Millionen Beschäftigten im Einzelhandel kommen seit fast einem Jahr kaum voran. Verdi fordert unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Auf Empfehlung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) haben mehrere Unternehmen, darunter die Schwarz-Gruppe, zu der Kaufland gehört, bereits vor einem Tarifabschluss die Löhne angehoben.