Lehre. Deutsche Bahn und Politik feiern Eröffnung. Für die wichtigste Pendler-Verbindung der Region gilt jetzt werktags der Halbstunden-Takt.
Seit Montagmorgen ist es soweit. Nach einer jahrelangen Hängepartie, zuletzt jedoch relativ kurzer Bauzeit, ist die „Weddeler Schleife“ nun zweigleisig. Auf der rund 20 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg fahren die Enno-Regionalzüge nun im halbstündigen Rhythmus – zumindest werktags. Am Montagmittag nahm die Deutsche Bahn das fertiggestellte zweite Gleis mit einer Feier bei Lehre offiziell in Betrieb.
Bahn-Vorstand Huber: Industriestandorte Braunschweig und Wolfsburg profitieren
Der für Infrastruktur zuständige Bahn-Vorstand Bertholf Huber pries das fertige Bauprojekt als „erlebbare Verkehrswende“ und „hochattraktiv“ für Pendlerinnen und Pendler, da es eine Alternative zum Auto schaffe. „Das zweite Gleis sorgt außerdem für einen stabileren Fahrplan und mehr Qualität für unsere Fahrgäste“, so Huber. Neben der kürzeren Taktung soll auch erreicht werden, dass es auf der Strecke seltener Verspätungen gibt, weil Züge einander künftig überholen können. Auch die Industriestandorte Wolfsburg und Braunschweig sollen profitieren, indem mehr Güterverkehr über die Schiene abgewickelt werden kann.
„Weddeler Schleife“ – Zweigleisiger Ausbau hat 190 Millionen Euro gekostet
Rund 190 Millionen Euro hat der Bau des zweiten Gleises der „Weddeler Schleife“ schließlich gekostet. Den überwiegenden Teil davon trägt der Bund, aber auch das Land Niedersachsen und der Regionalverband Großraum Braunschweig tragen einen Teil der Baukosten. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), einer der Väter des Finanzierungskonzepts, sagte in Lehre, indem man „das eingleisige Nadelöhr“ hinter sich lasse, kämen Bund und Land dem Ziel, die Fahrgastzahlen der Bahn bis 2030 zu verdoppeln, „einen Schritt näher“.