Hannover. Nach einem Gesetz der Ampel sollen Besitz und Anbau von Cannabis legal werden. Niedersachsens Gesundheitsminister hat mehrere Kritikpunkte.
Die geplante Cannabis-Legalisierung sieht Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi an einigen Stellen weiterhin kritisch. Es sei für ihn das primäre Ziel, insbesondere junge Menschen vor gesundheitlichen Schäden zu schützen, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Landtag in Hannover. „Sorge bei der Teillegalisierung von Cannabis macht mir, dass Cannabis die Droge der Jugend und der jungen Erwachsenen ist.“ Das Cannabis-Erstkonsumalter liege in Deutschland bei 15,3 Jahren.
Weiter sagte der Minister, mit den landesweit 20 Suchtpräventionsfachkräften erreiche man rund 40.000 Menschen pro Jahr. „Dies wird bei der veränderten Rechtslage allerdings nicht ausreichen.“ Philippi sagte auch, dass er den Schritt suchtfachlich begrüße, da er eine Entkriminalisierung der Konsumentinnen und Konsumenten bedeute.
Nach dem Gesetz der Ampel-Koalition sollen Besitz und Anbau der Droge mit zahlreichen Vorgaben für Volljährige zum Eigenkonsum legal werden. Erlaubt werden sollen zum 1. Juli auch nicht-kommerzielle „Anbauvereinigungen“ zum gemeinschaftlichen Anbau. Das Gesetz ist im Bundesrat nicht zustimmungsbedürftig.
Die Länderkammer könnte aber den gemeinsamen Vermittlungsausschuss mit dem Parlament anrufen und das Verfahren so abbremsen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich bereits gegen Verzögerungen gewandt und für ein Inkrafttreten am 1. April geworben. Im Bundesrat steht das Thema in der kommenden Woche auf der Tagesordnung.
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dpa