Hannover. Wenn es nach Niedersachsens Umweltminister geht, sollte sich der Bund am Stromnetzbetreiber Tennet beteiligen: „Wir brauchen den Netzausbau.“

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat sich für eine Beteiligung des Bundes am Stromnetzbetreiber Tennet ausgesprochen. Angesichts der großen Herausforderungen bei der Energiewende, dem Klimaschutz und dem Netzausbau stehe der Staat in einer besonderen Verantwortung, sagte der SPD-Politiker der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Donnerstag).

Dem Minister zufolge stehen „gigantische Investitionen“ an. Dafür seien handlungsfähige Netzbetreiber notwendig.

Tennet Holding gehört den Niederlanden

Die Bundesregierung prüft derzeit eine Beteiligung an Tennet. Das teilten das Bundesfinanz- sowie Wirtschaftsministerium vor einer Woche mit. Die Muttergesellschaft des Netzbetreibers, die Tennet Holding, gehört dem niederländischen Staat. In Deutschland gibt es vier große Netzbetreiber. Es sollen Tausende Kilometer neuer Stromleitungen gebaut werden, damit der vor allem im Norden produzierte Windstrom in den Süden und Südwesten transportiert werden kann. Tennet ist auch für Fernleitungen mit Verlauf durch den Nordwesten zuständig.

Lies: Für Energiewende und Klimaschutz brauchen wir Netzausbau

„Wir wollen Klimaschutz und Energiewende, dafür brauchen wir den Netzausbau“, sagte Lies der Zeitung. Es gehe um die öffentliche Daseinsvorsorge. Und Stromtrassen gehörten ebenso zur bedeutsamen Infrastruktur wie Straßen oder Schienenwege. Daher müsse jetzt die Zeit für Gespräche mit den Niederländern genutzt werden. /dpa

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