Hannover. Im laufenden Jahr sind in Niedersachsen schon bis Ende Juli mehr als doppelt so viele Hantavirus-Erkrankungen gemeldet worden wie im gesamten Vorjahr.

Im laufenden Jahr sind in Niedersachsen schon bis Ende Juli mehr als doppelt so viele Hantavirus-Erkrankungen gemeldet worden wie im gesamten Vorjahr. Insgesamt 108 Menschen steckten sich mit dem von Mäusen übertragenen Virus an, teilte das niedersächsische Landesgesundheitsamt am Mittwoch mit. Im Gesamtjahr 2018 waren es dagegen 53 Erkrankungen. In Jahren mit größerer Mäusepopulation steckten sich auch mehr Menschen mit dem Virus an.

Symptome: hohes Fieber und Muskelschmerzen

Hantaviren werden von Rötelmäusen ausgeschieden. Die Viren bleiben mehrere Tage ansteckend und lösen, wenn sie aufgewirbelt und dann eingeatmet werden, innerhalb von zwei bis vier Wochen die ersten Symptome aus. Infizierte bekommen dann meist hohes Fieber und klagen über Muskel- und Rückenschmerzen. Bei ganz schweren Infektionen versagen nach ein paar Tagen sogar die Nieren.

Das Landesgesundheitsamt geht zudem von einer viel höheren Dunkelziffer an Erkrankten aus. Das Hantavirus könne nämlich nur dann im Blut nachgewiesen werden, wenn man gezielt danach suche. So würden viele Fälle gar nicht erst entdeckt. Seit Einführung der Meldepflicht der Krankheit 2001 gab es keinen aufgezeichneten Todesfall in Niedersachsen.

Vor dem Aufräumen lüften

Als besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe nennt das Landesgesundheitsamt Menschen, die sich viel im Freien aufhalten. Ein hohes Risiko bedeute auch das Aufräumen längerer Zeit ungenutzter und schlecht belüfteter Räume. Es wird empfohlen, vor dem Aufräumen von Garagen, Kellern oder Dachböden zu lüften. dpa