„Skrupelloser als im „Layla“-Text kann man Frauen schwerlich zu Sex-Objekten degradieren.“

Die Macher des aktuellen Nummer-1-Hits „Layla“ geben sich selbst überrascht, dass ihr krachend sexistischer Party-Schlager in Zeiten von MeToo und Genderdebatte derart einschlägt. „Er hat ‘nen Puff und seine Puffmama heißt Layla / Sie ist schöner, jünger, geiler“ – das wird gerade vom Ballermann bis Braunschweig lauthals mitgegrölt. Auf dem Würzburger Volksfest allerdings nicht mehr: Die Stadt hat das Abspielen untersagt.

Das geht in Ordnung. Skrupelloser als im „Layla“-Text kann man Frauen schwerlich zu Sex-Objekten degradieren. Ja, Sexismus gibt es auch im Hip-Hop. Aber die „Layla“-Interpreten DJ Robin & Schürze treiben die Sache auf die Spitze, weil ihr Schlager es mit maximalen Wiederholungen von „schöner, jünger, geiler“ aufs Mitgrölen angelegt. Er stachelt bewusst zum kollektiven Ausleben von Sexismus an.

Lupenreiner Sexismus

Na klar: In harten Zeiten sehnen sich die Leute nach Unbeschwertheit. Und viele nervt die moralische Überlegenheits-Pose, mit der die Diversitäts-Bewegung den gesellschaftlichen Wandel vorantreibt. Aber der lupenreine Sexismus von „Layla“ ist das falsche Ventil. Privat kann man sich damit zum Horst von gestern machen. Auf öffentlichen Veranstaltungen bitte nicht.