„Realistisch betrachtet erhöht ein Zwischenlager an der Asse die Chance auf Bergung des Mülls enorm.“

Gegen ein Asse-nahes Zwischenlager gibt es großen Widerstand in unserer Region. Klar, mit Zwischenlager, Puffer- und Konditionierungsanlage würde ein großer weiterer Atomkomplex an der Asse geschaffen. Den will keiner. Er würde jahrelang dort stehen – bis ein Endlager gefunden und in Betrieb ist. Schacht Konrad ist zu klein, um auch noch die 200 000 Kubikmeter aus der Asse aufzunehmen. Elegant wäre es, wenn das Endlager für hochradioaktiven Atommüll auch noch den Asse-Müll aufnehmen könnte. So der Plan.

Realistisch betrachtet erhöht bis dahin ein Zwischenlager an der Asse die Chancen auf Bergung des Mülls enorm. Das dürfen die Anwohner nicht aus dem Blick verlieren – auch wenn die Anlagen der Asse-gebeutelten Region eine weitere Last aufbürden würden.

Vor 50 Jahren wurde ausgerechnet damit begonnen, Atommüll in einem alten Salzbergwerk zu lagern, das in Bewegung ist, in das ungebremst Wasser zufließt. Das war ein Riesenfehler, das weiß man heute. Doch wie heißt es? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Das gilt auch bei der Asse.

Die zuständige BGE favorisiert ein Zwischenlager in direkter Nähe zum Schacht. Der Transport würde entfallen. Er wäre eine zusätzliche Strahlenbelastung und ein Störfallrisiko. Es geht auch um den Faktor Zeit und die Kosten. Eines ist aber klar: Kommt das Zwischenlager, müsste der Asse-Fonds als Kompensation ganz deutlich erhöht werden.

Einen Artikel zum Thema finden Sie hier: Asse-Anwohner: Wir lassen uns nicht alles gefallen