„Eine flexiblere Regelung gibt Eltern die Freiheit, selbst den Zeitpunkt für den Schuleintritt ihres Kindes zu bestimmen.“

Wann ein Kind seine ersten Schritte macht, ist sehr unterschiedlich. Auch wann es anfängt zu sprechen, kann – selbst wenn es bestmöglich gefördert wird – stark variieren. Jeder Junge, jedes Mädchen hat sein eigenes Tempo in der Entwicklung. Das zeigt sich später auch bei der Frage, wann und ob es reif für die Schule ist: Manch einer ist mit fünf Jahren soweit, ein anderer wäre da noch besser im Kindergarten aufgehoben – und kann trotzdem ein Superhirn sein.

Dass die designierte Landesregierung nun von einem starren Stichtag für die Einschulung von Grundschülern abrücken will, ist deshalb eine gute Nachricht. Eine flexiblere Regelung gibt Eltern die Freiheit, selbst den richtigen Zeitpunkt für den Schuleintritt zu bestimmen, hoffentlich auch zum Wohl des Kindes. Lange Zeit galt die frühe Einschulung ebenso wie das G8-Abitur zwar als die beste Lösung, um zu mehr Leistung und einem früheren Eintritt in die Arbeitswelt zu kommen. Doch davon rückt man zu Recht wieder ab.

Lasst Kinder doch länger ihre Welt spielerisch entdecken, wenn es ihnen gut tut! Denn auch wenn sie bei einer frühen Einschulung gut rechnen und schreiben können, so heißt das noch nicht, dass sie die geistige Reife haben, sich im Unterricht länger zu konzentrieren.

In Finnland werden Kinder erst mit sieben Jahren eingeschult. Und trotzdem gehören die Finnen nicht zu den Bildungsverlierern. Im Gegenteil – sie führen regelmäßig den Pisa-Test an.