„Das Problem liegt tiefer: Tiefe Gräben spalten die HBK im Inneren.“

Schau an, die Studenten. Rebellieren wieder! Zwar wollen sie an der HBK nicht die Gesellschaft umstürzen wie einst die 68er. Sondern frei arbeiten. Rund um die Uhr. Okay: Eine Kunsthochschule ist keine Behörde. Sie muss sich als Frei-Raum begreifen, sonst kann man den teuren Laden dichtmachen.

Erstaunlich ist nun der bürokratisch harsche Ton, mit dem Präsidentin Vanessa Ohlraun die Studenten in die Schranken weist. Die Frau, die noch beim Sommerfest von den „alternativen Modellen des Zusammenlebens und -arbeitens an der Kunsthochschule“ schwärmte, spricht nun von „Sachbeschädigung und unzulässiger Gebäudenutzung“. Da hat sich offenbar einiger Ärger angestaut. Die Studenten sollten sich bei allem berechtigten Freiheitsdrang darüber im Klaren sein, in welch privilegierter Situation sie sich gegenüber der steuerzahlenden Bevölkerung befinden – und sich entsprechend benehmen.

Aber da lassen sich doch Kompromisse zusammenraufen, oder? Nun, das Problem liegt tiefer. Die Atmosphäre ist vergiftet, tiefe Gräben spalten die Hochschule im Inneren. Den Unmut hat bisher der fachfremde Vizepräsident Nikolas Lange auf sich gezogen, dem mit harter Hand die dringend notwendige Sanierung gelang. Doch nun steht Frau Ohlraun im Fokus. Scheitert sie ebenso kläglich wie ihr Vorgänger Amelunxen, steht nichts Geringeres als die Existenz der HBK auf dem Spiel. Darüber sollten sich endlich mal alle Beteiligten im Klaren sein.

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