Experten warnen: WPA2, der gängige Verschlüsselungsstandard für Funknetze, kann geknackt werden. Milliarden sind betroffen. Das Problem: Der Schlüssel, der das Einloggen ins W-Lan ermöglicht, muss zwischen Endgerät und Router ausgetauscht werden. Das Verfahren kann überlistet werden – dann ist es möglich, den Datenverkehr mitzuschneiden.

Das klingt übel. Anders als bei vielen anderen Sicherheitslücken kann diese aber nicht massenhaft automatisiert per Internet ausgenutzt werden. Wer an meine Daten will, muss sich in meiner näheren Umgebung aufhalten, damit er überhaupt Übertragungen meines Funknetzes empfangen kann. Erst dann kann er versuchen, die Verschlüsselung zu knacken.

Für kriminelle Banden, die Bankdaten oder Passwörter abgreifen wollen, ist das viel zu aufwendig – es dürfte sich kaum lohnen. Und wer neugierige Nachbarn hat, muss schon großes Pech haben, damit die gleichzeitig dermaßen technikbegabt sind, dass sie in der Lage sind, die Lücke auszunutzen. Hinzu kommt, dass die meisten Anbieter von Routern das Problem nun schnell mit Software-Updates für die Geräte lösen dürften.

Sicherheitsexperten wissen ohnehin, dass keine Verschlüsselung ewig hält. Es bleibt ein Wettlauf zwischen denen, die Daten schützen wollen, und denen mit kriminellen Interessen. Auch wenn es keinen Grund zur Panik gibt, das W-Lan erstmal sicher bleibt, ist deshalb Vorsicht immer geboten.