„Die Technische Universität Braunschweig und die Leibniz Universität Hannover dürfen künftig weitgehend unabhängig bauen.“

Was lange währt, wird endlich gut: Während die Opposition im niedersächsischen Landtag Listen mit Gesetzesvorhaben herumschickt, die Rot-Grün in dieser Wahlperiode nicht mehr durchbringt, legt Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic von den Grünen zumindest noch eine wichtige Deregulierung für Hochschulen vor. Geändert werden muss dazu nur eine Richtlinie. Die Technische Universität Braunschweig und die Leibniz Universität Hannover dürfen künftig weitgehend unabhängig bauen. So wie jene Hochschulen, die als Stiftungen organisiert sind. TU wie Leibniz sind groß und kompetent genug, dass ihnen das Land die Sache zutraut.

Die Landeseinrichtungen, denn das sind Hochschulen , sind damit nicht mehr auf das staatliche Baumanagement des Landes angewiesen. Und das ist schon deshalb ein Fortschritt, weil nerven- und zeitraubende Abstimmungen mit den Landes-Bauherren entfallen.

Anders gesagt: Die TU ist nicht mehr Beifahrer, sondern sitzt endgültig selbst am Steuer. Die Hochschule hat das projektweise schon erprobt. Der Antrag auf die nun gewährte Bauherreneigenschaft liegt laut Ministerium seit 2014 vor. Ein Stückchen loszulassen, war also eine gute Entscheidung des Staates, der eigentlich nicht gerne Zuständigkeiten abgibt. Vielleicht hat das Ganze deshalb so lange gedauert. Doch der Weg ist richtig.