Wenn Tiere leiden, ist das für Menschen schwer zu ertragen. Das gilt gerade bei Affen, die uns so ähnlich sind. Da ist der Impuls verständlich, Versuche an Affen abzulehnen – wenn nicht an Tieren überhaupt.

Wichtig aber ist das Ziel der Versuche: Sie sollen Menschenleben retten. Denn das ist die eine Sache, die noch schwerer auszuhalten ist als das Leid von Tieren: das Leid schwerkranker Menschen. Kritiker wenden hier gerne ein, wegen der großen Unterschiede zwischen Mensch und Tier seien die Experimente zwecklos, das Leid der Tiere damit sinnlos. Viele Krankheiten seien schließlich immer noch nicht heilbar – trotz Tierversuchen. Das mag in einzelnen Fällen stimmen. Es liegt aber im Wesen von Forschung, dass man das Ergebnis vorher nicht kennt. Daher wird es zwangsläufig Tierversuche geben, die nicht die erhofften Erkenntnisse bringen.

Und noch etwas ist typisch für die Suche nach neuen Erkenntnissen: Sie ist mühsam, verläuft langsam und ist nicht frei von Rückschlägen. Es wird nicht den einen Versuch geben, dessen Ergebnisse die Heilung einer schweren Krankheit ermöglichen. Wenn es gut läuft, kommen Forscher nach und nach der Lösung näher.

Es ist nicht anzunehmen, dass auf dem Weg dahin mehr Tiere leiden müssen, als unbedingt nötig ist. Forschung folgt ethischen Grundsätzen. Außerdem sind Zucht und Haltung der Tiere teuer – allein deshalb wird jede Einrichtung die Zahl der Tierversuche gering halten wollen.