„Die Bundesgesellschaft für Endlagerung ist dabei, neues Vertrauen zu schaffen. Das ist alternativlos.“

Das marode Atommüll-Lager Asse steht für jahrzehntelanges Missmanagement und Fehlplanung. Alles, woran das Etikett „Asse“ haftet, wird hinterfragt. Der Betreiber hat auch deswegen große Probleme, die
12 Kubikmeter Lauge, die in das marode alte Bergwerk täglich fließen, zu entsorgen. Er findet nur schwer Abnehmer.

Gute Nachrichten wie die vom Mittwoch, dass die Bohrungen vorankommen, saugen die Menschen in unserer Region und vor allem die Anwohner auf. Bereits 2012 hatten die Probebohrungen in Kammer 7 begonnen. Erst gestern der Durchbruch: Nun kann der neue Betreiber, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), zusammen mit der Asse-GmbH sich endlich einen Reim darauf machen, wie es in 750 Metern Tiefe aussieht, in welchem Zustand die Fässer sind, was für ein Gasgemisch sich entwickelt hat.

Die BGE scheint den Faden des Vorgängers, des Bundesamts für Strahlenschutz, aufzunehmen. Es geht mit Transparenz an die Erkundung und die darauffolgende Rückholung der 126 000 Fässer mit Atommüll heran. Der Vorvorgänger, das Helmholtz-Zentrum aus München, hingegen verzichtete auf eine Beteiligung der Öffentlichkeit. Das rächte sich bitter, wie man heute weiß.

Die BGE ist dabei, neues Vertrauen zu schaffen. Das ist alternativlos. Die Bergung des Mülls hat noch gar nicht angefangen, der Standort des Zwischenlagers ist noch unbekannt. Die wirklichen Probleme kommen erst noch.