„Den größten Wert hat der neue Deal für den deutschen Sport jenseits des Fußballs.“

Die Fernseh-Sportfans dürfen jubeln, die öffentlich-rechtlichen Sender haben doch noch Live-Rechte von den Olympischen Spielen eingekauft. Eine Qualitätsberichterstattung scheint gesichert, die den Schwerpunkt auf die deutschen Athleten legt, aber auch den Rest der Welt und die Hintergründe im Blick hat. Dass Eurosport als allein übertragender Sender Ähnliches geboten hätte, hätte bieten wollen, darf bezweifelt werden.

Nun aber ist die Tochter des US-Unternehmens Discovery, das die Olympiarechte für eine Milliardensumme erworben hatte, sogar unter Druck, im frei empfangbaren Fernsehen halbwegs mitzuhalten – noch ein Plus für die Fernsehzuschauer. Und auch die Post-TV-Generation wird durch neue Internet-Angebote der Senderketten etwas von der Faszination der Spiele mitbekommen.

Den größten Wert aber hat der neue Deal für den deutschen Sport jenseits des Fußballs – und ist deshalb auch gesellschaftlich relevant, selbst wenn er viele Gebühren-Millionen kostet. Denn nur wenn sie Spiele übertragen dürfen, fühlen sich ARD und ZDF auch in der Zwischenzeit für die olympischen Sportarten verantwortlich. Nur dann wird über deren Großereignisse ausführlich berichtet, wie aktuell über die Leichtathletik. Und das ist überlebenswichtig für die Sportarten. Denn nur mit reichweitenstarken Fernsehbildern können sie ihren Leistungs- und Spitzensport finanzieren – und damit ihre gesellschaftliche Rolle als Zugpferde für den Breitensport und Identifikationsfaktoren ausfüllen.