„Fipronil sollte so wenig Bestandteil von Eiern sein wie das berühmt-berüchtigte Glyphosat nicht ins Bier gehört.“

Die industrialisierte Landwirtschaft stützt sich auf ein ganzes Arsenal an chemischen Hilfsmitteln. Düngemittel, Insektizide, Pestizide, Fungizide und was es sonst noch alles gibt, garantieren reichliche Ernten bei niedrigen Preisen.

Der Nachteil: Rückstände der genannten Mittel können gesundheitsschädlich sein und gehören deshalb nicht in unsere Nahrungsmittel. Fipronil sollte so wenig Bestandteil von Eiern sein wie das berühmt-berüchtigte Glyphosat nicht ins Bier gehört. Wo es viel Geld zu verdienen gibt, gibt es aber auch Kriminelle. Und einen lückenlosen Kontrollmechanismus aufzubauen, ist angesichts der Vielzahl an Produzenten schwierig. So weit, so schlecht. Zur ganzen Geschichte gehört aber auch, dass die Fipronil-Kontamination durch Eigenkontrollen aufgefallen war und weitergemeldet wurde. Aufgrund der auf die Eier gedruckten Codes konnten die betroffenen Chargen vom Markt genommen werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Verbraucherschutz kann doch nicht so leicht ausgehebelt werden. Es gibt Anlass, wachsam zu bleiben, Grund zur Panik besteht aber nicht. Denn im Übrigen gilt die alte Weisheit des Paracelsus, nach der die Dosis das Gift macht. Ein Erwachsener mit 65 Kilo Körpergewicht könnte nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung sieben Eier innerhalb von 24 Stunden essen, ohne den mit einem sehr hohen Sicherheitsfaktor versehenen Grenzwert zu überschreiten.