„Der Autobauer sollte sich allerdings nicht auf der Arbeit des Amerikaners ausruhen.“

So manchem in der VW-Zentrale dürfte in diesen Tagen etwas bange sein: Was für einer ist das, dieser Larry Thompson? Wird der externe Kontrolleur, den die Amerikaner an den Mittellandkanal schicken, alles auf den Kopf stellen und die Abläufe komplett umkrempeln? Und was alles wird dabei zum Vorschein kommen?

Doch ohne diese Auflage hätte Volkswagen die strafrechtlichen Ermittlungen der US-Behörden gegen den Konzern nicht per Vergleich beilegen können. Die Mitarbeiter sollten sich also über den neuen Kollegen freuen. Vor allem, weil der Jurist in erster Linie dafür sorgen soll, dass so etwas wie der Abgas-Betrug nie wieder vorkommt. Das ist schließlich auch das erklärte Ziel der Belegschaft. Ein professioneller Blick von außen ist hierfür das Beste, was VW passieren kann.

Mit dem nun genehmigten Vergleich mit dem US-Justizministerium ist der Konzern einen Riesenschritt weiter in der Aufarbeitung des Skandals, der ihn in die größte Krise seiner Geschichte stürzte. Immer öfter kann VW den Blick in letzter Zeit nach vorne richten. Damit das so bleibt, sollte die gesamte Belegschaft Thompson willkommen heißen.

Der Autobauer sollte sich allerdings nicht auf der Arbeit des Amerikaners ausruhen, sondern auch selbst weiter an seinen Strukturen und der Unternehmenskultur arbeiten. Letzteres dürfte noch länger dauern als die drei Jahre, für die der externe Kontrolleur vorerst bestellt ist.