„Mit dem heftigen Anlehnen an die SPD machen sich die Grünen zu klein.“

Vielstimmige Führung, falsche Themen, dazu den ewigen Jürgen Trittin im Nacken: Auf Bundesebene haben die Grünen zuletzt eine eher schwache Figur abgegeben.

In Niedersachsen liegen die Dinge etwas anders. Zwar haben die Niedersachsen keine Führungsfigur wie den Baden-Württemberger Winfried Kretschmann oder Nordlicht Robert Habeck. Aber ein Grüner Ministerpräsident ist eben immer noch die Ausnahme. Und Niedersachsens grüner Umweltminister und Vize-Ministerpräsident Stefan Wenzel, dem die Anführer-Rolle zukäme, ist nun mal weder begnadeter Selbstvermarkter noch knallharter Machtpolitiker. Niedersachsens Grüne haben aber eine feste Verankerung im Land – und mit dem Landtagswahlprogramm 2018 einen eigenständigen Politikentwurf über alle wichtigen Felder. Erledigt haben sich die grünen Kernthemen keineswegs. Schon deshalb ist es richtig, auf Umwelt- und Naturschutz zu setzen. Auch wenn man wahrlich nicht alles wegweisend finden muss, was die Grünen so machen.

Dass die beiden Landesvorsitzenden das Programm ausdrücklich mit dem Etikett „links“ versahen und das Bündnis mit der SPD beschworen, spricht allerdings nicht fürs Selbstbewusstsein der Grünen. Es verlangt ja niemand, dass sich die Grünen bei CDU und FDP anbiedern. Mit dem heftigen Anlehnen an die SPD aber machen sich Niedersachsens Grüne viel zu klein – und läuten den Lagerwahlkampf ein.