„Der gezapfte Strom muss nach der Menge bezahlt werden – und nicht nach der Ladezeit. Alles andere ist blanker Unsinn.“

Auf dem Papier lesen sich die Pläne für die schöne, neue und grüne Autowelt richtig gut: Bis 2020 sollen eine Million E-Autos auf deutschen Straßen fahren, 2030 sechs Millionen. Dazu braucht es Ladepunkte und Schnellladesäulen. Der Bau der Ladesäulen hat im März begonnen. 300 Millionen gibt die Bundesregierung dafür aus.

Alles gut also? Weit gefehlt. Das Stromnetz ist für die Millionen von neuen E-Autos noch nicht gerüstet. Den Netzausbau werden die Stromkunden – also wir alle – bezahlen müssen. Das klingt nicht gut, also verschweigt die Bundesregierung das. Niedersachsens Wirtschaftsminister Lies spricht gar von einer „Geisterdebatte“. Nur: Von Geisterhand lässt sich das Stromnetz nicht ausbauen.

Hinzu kommt: Nicht nur die Kaufpreise sind für E-Autos im Vergleich zu Verbrennungsmotoren hoch. Auch beim Stromtanken an öffentlichen Ladesäulen überschreiten die Energiekosten die Tankkosten für Benziner oder Diesel noch weit. Grund dafür ist die Abrechnung pro Stunde. Das Verhältnis liegt laut einer Studie bei 20 Euro zu 9,65 Euro für
100 Kilometer Reichweite. Der gezapfte Strom muss nach der Menge bezahlt werden – und nicht nach der Ladezeit. Alles andere ist blanker Unsinn.

Schließlich sind da noch die Stromkonzerne. Die drängen mit Macht auf den lukrativen Ladesäulen-Markt, zumal es Subventionen gibt. Die Stromriesen dürfen sich den Markt nicht aufteilen – sonst steigt der Preis weiter.