„Das Paläon erzählt die Geschichte vom Zusammenleben des Menschen mit dem gefährlichsten Raubtier seiner Zeit.“

Allzu viel macht er ja nicht her, der neue „Sensationsfund“ im Schöninger Paläon: ein braunes Schädelfragment, nicht viel größer als eine Hand. Wer so was beim Umgraben des Gartens fände, würde das Ding wohl kurzerhand wegwerfen. So ist das bei paläontologischen Funden: Ihre Bedeutung ist keinesfalls offensichtlich, schon gar nicht für den Laien. Selbst den Forschern am Paläon wurde erst nach Jahren klar, dass einige ihrer älteren Knochenfunde von einer Säbelzahnkatze stammen.

Um die Faszination der Wissenschaftler für die Altsteinzeit auch bei Besuchern zu entfachen, reicht es nicht, einfach ein paar alte Knochen in einem Museum in eine Vitrine zu legen und einen knappen Infotext daneben zu pinnen. Erst die gelungene Präsentation, das Einbetten in den historischen Kontext, das Herstellen von Bezügen zu anderen Exponaten, das Erzählen einer Geschichte, macht den Besuch zum Erlebnis und das Museum zu einem sinnvollen außerschulischen Lernort, wie es in der Museumspädagogik so schön heißt.

Das Paläon erzählt eine solche Geschichte. Sie handelt vom Zusammenleben des Menschen mit dem gefährlichsten Raubtier seiner Zeit, von Menschen und Katzen aller Größen und Arten. Dass der Schädel für sich genommen gar nicht so spektakulär ist, spielt da keine Rolle mehr.