„Die Energiespeicherforschung hilft unserer Region, die Standort-Debatte nicht.“

Wer in Zukunft gute Geschäfte mit der Mobilität machen will, braucht Sachverstand bei elektrischen Antrieben. Und er muss die sichere Speicherung von großen Mengen Energie auf kleinem Raum beherrschen. Für Niedersachsen und die VW-Region Braunschweig-Wolfsburg ist das geplante Fraunhofer-Projektzentrum für Energiespeichersysteme deshalb extrem wichtig. In enger Zusammenarbeit mit der Battery-Lab-Factory der TU Braunschweig wird man dort technischen Lösungen auf den Grund gehen, die Elektrofahrzeuge konkurrenzfähige Reichweiten verschaffen, die aber auch die neue, dezentrale Energieerzeugungsarchitektur Deutschlands verbessern können.

Landesregierung und Universität gehen einen kooperativen Weg, der hohen wissenschaftlichen Ertrag und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wirtschaftlichen Ertrag verspricht. Seine Bedeutung für die Zukunft unserer Region, für technologische Kompetenz und Arbeitsplätze, bezieht das Projekt aus seinem Innovationspotenzial – und nicht aus der Frage, ob es nun in Peine, Wolfsburg, Braunschweig, Remlingen oder, sagen wir, Wedtlenstedt entsteht.

Das Projektzentrum braucht die Anbindung an die Kompetenzzentren, die unsere Region heute schon hat. Vieles spricht deshalb für den Standort Braunschweig, wo das TU-Lab und die Batteriesystem-Kompetenz des VW-Komponentenwerks locken. Auch Wolfsburg, wo mit der Open Hybrid Lab Factory eine moderne Forschungsumgebung prototypisch entstand, wäre denkbar.

Die Entscheidung sollte aus wissenschaftlichen und praktischen Erwägungen getroffen werden. Sie eignet sich nicht als Wahlkampfschlager für Bundestagskandidaten, und sie sollte auch nicht zum Rückfall in alte Schwächen unserer Region führen. Einigkeit macht stark; diese Stärke hilft allen. Das Prinzip „alle gegen alle“ gehört auf den Müllhaufen der Regionalgeschichte.