„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch an Weihnachten gespielt wird.“

Im Fußball werden Milliarden umgesetzt. Wenn der Ball rollt, sind die Stadien und Kneipen voll, die Straßen leer. Der Fußball ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Die Romantik, das schöne Spiel, geraten aber immer mehr in den Hintergrund. Der Kommerz macht sich breit. Selbst am Osterwochenende ist der Spielplan pickepackevoll. Leidtragende sind in diesem Fall die Polizisten. Zu Tausenden müssen sie Dienst schieben. Am Karsamstag spielt Eintracht Braunschweig in Hannover um den Aufstieg in die Bundesliga. Am Ostersonntag, diesem zentralen christlichen Feiertag, kämpft der HSV in Bremen gegen den Abstieg aus der Bundesliga. Beides sind sogenannte Hochrisikospiele.

Die Gewerkschaft der Polizei und Minister Pistorius versuchten, den Ligaverband DFL früh umzustimmen – vergeblich. Nun erneuerten sie ihre Kritik öffentlich. Das dürfte an der DFL abperlen. Auch die Landeskirche Hannover kritisierte die Ansetzung überraschend deutlich.

Auf Grundlage der Rohspielplanung führen die Polizeien der Länder und des Bundes eine Lagebeurteilung durch und teilen der DFL ihre Ansicht mit. Der Ligaverband hat am Ende aber das Sagen. Er war und ist nicht zugänglich für die berechtigte Kritik. Das Fernsehgeld ist dem Verband wichtiger als die Belange der Polizei oder der Kirchen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch an Weihnachten gespielt wird. Die Engländer machen es bereits vor.