„Die Verteilaktionen der Salafisten sind gefährlich. Deshalb zog Niedersachsen aus Überzeugung mit.“

Schon klar: Die Sicherheitsbehörden, ob im Bund oder im Land, haben die Gefahren des Islamismus und Salafismus jederzeit im Blick gehabt und entschlossen bekämpft – zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Wirklich? Zumindest in Niedersachsen tickten die Uhren seit der rot-grünen Regierungsübernahme anders. Im Fall Safia S., die angeklagt ist, einen Bundespolizisten in Hannover mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt zu haben, gab es etliche Pannen. Die 15-Jährige wurde schwer unterschätzt. Unter den Augen der Behörden bildeten sich Salafisten-Hotspots von Hildesheim bis Wolfsburg. Und Koranverteilungen wurden in Niedersachsen offenbar mit einer Selbstverständlichkeit angemeldet, als gehe es um Rassehundeschauen oder Mineralienbörsen. Das angekündigte Konzept des Landes, das Kommunen Verbote von Koran-Aktionen erleichtern soll, steht zwar weiter aus. Dennoch scheint sich auch in der Landesregierung der Wind langsam zu drehen. Die Razzia vom Dienstag war ein Baustein. Zwar hatte der Bund den Hut auf, doch das Land zog aus Überzeugung mit. Denn die „Verteilaktionen“ der Salafisten sind gefährlich. Ihnen gehört ein Riegel vorgeschoben. Das geht gerichtsfest dann, wenn man die Hintermänner und ihre Motive ausleuchtet. Und das wiederum geht, wenn den Sicherheitsbehörden zwar alle rechtlichen, aber eben keine politischen Hemmnisse in den Weg gelegt werden. Genau das lernt Rot-Grün gerade.