„Clinton reichten drei durchschnittliche Auftritte im TV, um der Nation die Unzulänglichkeiten Trumps aufzuzeigen.“

Donald Trump hat sich zuletzt zu viele Ausfälle geleistet. Da spielt die Tatsache, dass er mittlerweile schon bei New Yorker Spendengalas für hilfsbedürftige Kinder ausgebuht wird, eine untergeordnete Rolle.

Seiner Konkurrentin Hillary Clinton reichten in den Fernsehduellen drei durchschnittliche Auftritte, um der Nation die Unzulänglichkeiten des Konkurrenten vor Augen zu führen.

Im ersten Duell punktete Clinton mit politischer Sachkenntnis. Das konnte Trump noch verschmerzen, bediente diese Eigenschaft doch das von ihm forcierte Bild einer Politikerin, die wie keine zweite zum Establishment gehört. Trumps Frauenbild prägte dann das zweite Duell. Mit seinen mehr als zehn Jahre alten, frauenfeindlichen Aussagen vergraulte er diejenigen weiblichen Wähler, die sich als klassisch konservativ bezeichnen würden. Schon wieder war er in der Defensive. Im dritten Duell verprellte der Milliardär dann die, die zwar nichts von Clinton, sehr viel aber vom amerikanischen Selbstverständnis als Hort der Demokratie halten. Das Ergebnis einer Wahl anzuerkennen, spiegelt dieses Verständnis wider. Auch darauf wollte sich Trump nicht einlassen.

Festzuhalten bleibt: In allen drei TV-Duellen ignorierte Trump den eigentlichen Sinn dieser Veranstaltungen, nämlich gerade die Unentschlossenen, die Wechselwähler in den Swing States wie North Carolina, Ohio oder Florida, zu überzeugen. Sie entscheiden am Ende darüber, wer ins Weiße Haus einzieht. Trump hat das nie verstanden, dass er dieser Gruppe einen anderen politischen Weg aufzeigen muss. Einer, der mehr politische Substanz und weniger Provokation beinhaltet. Das kann der Selbstdarsteller Trump nur nicht.