„Wer zahlt 300 Millionen Euro für einen Roboter, der seinen Einsatzort womöglich gar nicht unversehrt erreicht?“

Bei der Europäischen Raumfahrtagentur Esa ist man bemüht, Optimismus zu demonstrieren. Die Landung der Sonde Schiaparelli im Rahmen der „ExoMars“-Mission auf dem Mars ist offenbar gescheitert. Vor dem Aufsetzen brach der Kontakt ab. Vermutlich ist die Sonde auf der Marsoberfläche zerschellt – wieder einmal. Schon 2004 hatte die Esa die Landung einer Sonde in den roten Mars-Sand gesetzt. Die Nasa bleibt somit vorerst die einzige Agentur, die nachweislich auf dem Mars landen kann.

Trotzdem spricht man bei der Esa von einem „Teilerfolg“. Man habe viele Daten gesammelt. Und überhaupt sei der wichtigere Teil der Mission geglückt: Der „Trace Gas Orbiter“ (TGO) ist in eine Umlaufbahn um den Mars eingetreten. Tatsächlich ist der TGO der wissenschaftlich interessantere Teil der Mission. Die Sonde soll ab Ende 2017 Methan in der Atmosphäre des Mars untersuchen und herausfinden, ob das Gas womöglich biologischen Ursprungs ist. Schiaparelli hingegen war nicht viel mehr als eine mit Ballast ausgestattete Wetterstation.

Allerdings soll TGO ab 2020 auch als Relaisstation für einen Rover auf der Marsoberfläche dienen. Und dieser Teil der Mis-sion ist noch nicht finanziert. 300 Millionen Euro muss die Esa dafür von ihren Mitgliedsstaaten einwerben. Schiaparelli sollte als Test für die Landung des Rovers dienen. Nur wer zahlt 300 Millionen Euro für einen Roboter, der seinen Einsatzort womöglich gar nicht unversehrt erreicht?