„Die reine Lehre hilft nicht immer weiter. Die Kinder brauchen eine Lösung.“

Fast die Hälfte aller Grundschüler in Braunschweig können mittlerweile nachmittags betreut werden – soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Die Nachfrage ist weiter groß, aber berufstätige Eltern müssen immer wieder Absagen in Kauf nehmen. Ein Problem ist das „Doppelnutzungsverbot“. Wo vormittags gelernt wird, darf nachmittags nicht einfach gespielt und getobt werden – jedenfalls dann nicht, wenn außerschulische Träger die Betreuung anbieten.

Was nach dem typischen Bürokratenwahnsinn klingt, ist auch nach Aspekten der Alltagstauglichkeit nicht ganz von der Hand zu weisen. Klassenräume sind in der Regel klein und für andere Aktivitäten nur bedingt geeignet. Sie müssten jeweils umgeräumt und vor allem für den nächsten Morgen wieder aufgeräumt und bereit für den Unterricht hinterlassen werden. Ideal ist das nicht. Die reine Lehre aber hilft nicht immer weiter. Und keine Betreuung ist die schlechteste „Lösung“. Das Land hat sich „beratend“ angeboten. Auf das Resultat darf man gespannt sein. Der Verweis auf die Rechtslage reicht jedenfalls nicht aus. Und die Stadt? Sie muss vom Bedarf aus denken. Politisch ist eine höhere Betreuungsquote schon angestrebt. Ganz praktisch aber wären mehr Ganztagsschulen die beste Lösung. Den Rahmen dafür hat das Land mit mehr Lehrerstunden verbessert. Doch der Wille auch an einigen Schulen scheint noch zu fehlen. Dabei geht es um Kinder und Familie – sie brauchen eine Lösung. Jetzt.