„Lösungen müssen vor Ort gefunden werden, von Zusammenlegungen von Schulen über Außenstellen bis zu Zwergschulen.“

Wenn Rechnungshof und Landesregierung in den Nahkampf gehen, wird alljährlich eine Art Farce aufgeführt. Auf der Bühne danken die Gerüffelten und Gerügten für die wertvollen Anregungen der obersten Landesprüfer. Hinter den Kulissen schimpfen sie gern mal über Erbsenzähler und Besserwisser. Nicht immer zu Unrecht, aber eben auch nicht immer zu Recht. Wenn es konkret wird, legen die Prüfer durchaus mal den Finger in offene oder versteckte Wunden.

Beim „Kommunalbericht“ hat die neue Rechnungshof-Chefin Sandra von Klaeden auf einen Zuchtmeister-Auftritt verzichtet. Dieser Bericht richtet sich nicht ans Land, sondern an die Kommunen. Vielleicht auch deshalb präsentierte die frühere Staatssekretärin im Innenministerium ihre Behörde eher als eine Art staatliche Beraterfirma. Dagegen ist wenig zu sagen. Neue Erkenntnisse konnte der Rechnungshof allerdings in Sachen Schule nicht verkünden. Kleine Schulen sind unwirtschaftlich, soviel ist klar. Dass Restschulen, in denen eine Handvoll Kinder in eine übergreifende Kombi-Klasse gepackt werden, auch pädagogisch wenig Zukunft bieten, wiegt im Grunde noch schwerer. Die Lösung aber muss so oder so vor Ort gefunden werden, von Zusammenlegungen von Schulen über Außenstellen bis hin zu Zwergschulen – wenn nichts anderes geht. Sogar das räumt der Rechnungshof ein. Nötig ist vor allem eins: der Mut, Standorte anzupacken. Das ist die wahre Botschaft des Rechnungshofs.