Wohin mit dem Atommüll? Als ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen in Hannover seine Forderungen zum sicheren Stilllegen von Kernkraftwerken vorlegte, konnten auch die Atomkraft-Kritiker keine Lösung präsentieren. Das liege nicht in ihrer Verantwortung, so die Initiativen.

Korrespondent Michael Ahlers
Korrespondent Michael Ahlers

Die Wahrscheinlichkeit wächst, dass die Gegenwart der Atommülllagerung auch deren Zukunft ist. Die Gegenwart, das sind teilweise überquellende Zwischenlager und politische Spielchen.

Zur Erinnerung: Für die Suche nach einem Endlager „insbesondere“ für hochaktiven Atommüll sind noch nicht einmal die Grundlagen klar. Soll’s ein Endlager sein, das möglichst tief unter der Erde liegt? Oder doch lieber eines, das jederzeit leicht zugänglich bleibt, falls der Müll doch wieder heraus soll? Sollen hochaktiver sowie schwach- und mittelaktiver Atommüll in jeweils eigene Endlager, die weit auseinanderliegen? Oder doch in einen einzigen Komplex, Seite an Seite? Was wird mit dem Asse-Müll, was wird aus „Konrad“? Das Endlager in Salzgitter konnte sich der Bund jüngst auch doppelt so groß vorstellen wie seinerzeit genehmigt, nach derzeitigem Stand sind die Pläne wieder vom Tisch. Bis morgen, bis übermorgen, bis 2020?

Ein Arbeitskreis zur Endlagersuche („AK End“) hat einst gute Vorarbeiten geliefert. Statt darauf aufzubauen, scheint Deutschland seinen neuen Anlauf noch gründlicher zu versemmeln. Der Müll bleibt schon irgendwo liegen.