Hunderte Millionen von Euro werden 2015 in unserer Region investiert. Dabei handelt es sich beim Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2015 nicht nur um erwünschte Positionen.

Redakteur Andre Dolle
Redakteur Andre Dolle

Die 91 Millionen für den Straßenbau sind damit keineswegs gemeint. Jeder Euro ist gut investiert. Es geht vielmehr um die immensen Summen für das Atom- endlager Schacht Konrad in Salzgitter und die Stilllegung des maroden Atommülllagers Asse im Kreis Wolfenbüttel. Beide Lager will niemand haben. Die investierten Summen sind daher nicht auf der Habenseite zu verbuchen. Sie sind schlicht notwendig.

200 Millionen für Konrad und 110 Millionen für die Asse will die Bundesregierung 2015 investieren. In Summe wird der Bund alleine in Schacht Konrad knapp 3,5 Milliarden Euro pumpen. Bei der Asse sind die Gesamtkosten noch längst nicht absehbar.

Die finanzielle Kompensation für unsere Region in Form des Asse-Fonds und des Konrad-Fonds ist angesichts dieser Summen sicher nicht zu hoch angesetzt. Etwa 100 Millionen Euro fließen pro Fonds in die Region – aber gestreckt auf mehrere Jahrzehnte. Man muss dabei bedenken, dass auch noch ein Asse-Zwischenlager unweit des maroden Atommülllagers wahrscheinlich ist.

Im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel-Vorharz, dem Wahlkreis von Energieminister Sigmar Gabriel, finden sich wie unter einem Brennglas sämtliche Konfliktfelder der Umweltpolitik wider. Hinzu kommt ja noch die geplante Stromtrasse Wahle-Mecklar mit ihren bis zu 80 Meter hohen Masten. Auch sie verläuft durch Gabriels Wahlkreis.

In puncto Lastenausgleich hat unsere Region also noch eine Menge Luft nach oben. Vizekanzler Gabriel sollte im Sinne seines Wahlkreises seinen Einfluss geltend machen, wenn es zum Beispiel um die Frage geht, wo das neu zu gründende Bundesamt für kerntechnische Entsorgung angesiedelt wird. Arbeitsplätze sind immer willkommen.