Wenn das kein erfreulicher Zufall ist! Der neue Umweltminister Altmaier besucht heute die Asse – und just am selben Tag wird endlich die erste Kammer voll radioaktiven Mülls angebohrt.

Darauf warten die Menschen der Region seit Jahren – es ist der erste Schritt auf dem Weg zur Bergung des Atommülls aus dem Salz. Der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz schickte die Nachricht um 19.49 Uhr. Eine interessante Tageszeit, selbst für einen fleißigen Mann wie ihn.

Viel fruchtbarer als die Spekulation über den Zufall ist die Hoffnung, dass mehr dahinter steckt. Altmaier kommt sehr schnell, um sich selbst ein Bild zu machen. Er hat die Asse auf die nationale Agenda gesetzt. Und er scheint nicht gewillt, die Abstimmungsprobleme des Bundesministeriums, des Landesministeriums und des Bundesamtes für Strahlenschutz hinzunehmen.

Unser Berlin-Korrespondent Christian Kerl und seine Kollegen stellten auf Altmaiers erster Pressekonferenz fest, dass sich der Minister auffällig intensiv mit der Skandalgrube beschäftigte, obwohl er mit Klimaschutz und Photovoltaik billiger an Beifall gekommen wäre. Es sieht so aus, als meinte es dieser Minister ernst, er scheint die Sorgen der Menschen zu respektieren. Vielleicht erhält die Asse-Sanierung nun endlich die Priorität, die ihr zukommt.