Zu „Watenstedter stellen Politiker zur Rede“ vom 25 November:.

Rat und Verwaltung der Stadt haben sich im Gestrüpp der Überschuldung verfangen. Sie wissen nicht, wie die Zukunft dieser Stadt realistisch gestaltet werden kann. Salzgitter ist eine Stadt mit mehr als zehn Prozent Arbeitslosen und mit Schulden von etwa 900 Millionen Euro. Deshalb ist die Schaffung neuer Gewerbeflächen und die Ansiedlung von Gewerbesteuer zahlenden Betrieben das Gebot der Stunde.

Für das geplante Gewerbegebiet Watenstedt ist viel Geld erforderlich, das weder EU, Bund noch Land der Stadt geben wollen. Was ist der Ausweg? Es sind zwei Entscheidungen erforderlich: Die Stadtverwaltung und alle Ratsfraktionen beschließen einmütig, dass Schacht Konrad als Endlager für schwach radioaktive Stoffe akzeptiert wird. Immerhin ist der Schacht Konrad von der Fachwelt als sicheres Endlager eingestuft worden. Die zweite Entscheidung hängt ebenfalls mit dem Endlager Schacht Konrad zusammen: Weil der Betrieb des Endlagers keine Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt bringt, alle Träger der in der Bundesrepublik verstreuten Zwischenlager durch das Endlager kostenmäßig entlastet oder sogar aufgelöst werden können und weil das Endlager Schacht Konrad ein Baustein zur Abwehr terroristischer Erpressung darstellt und damit die Sicherheit in ganz Deutschland erhöht, müssen Rat und Verwaltung die Forderung nach einem Schacht-Konrad-Fonds 2 gegenüber dem Bund stellen. Wahrscheinlich ist hierzu eine Lex Salzgitter erforderlich. Die Parteien müssen ihre Landes- und Bundesinstitutionen, die Stadt die Landes- und Bundesregierung von dieser Forderung überzeugen. Denn die Mittel dieses Schacht-Konrad-Fonds 2 sollen ausschließlich für Maßnahmen verwendet werden, die die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt erhöhen und die Arbeitslosigkeit senken können. Das Gewerbegebiet Watenstedt wäre auf diese Weise ein machbares Projekt. Dieser Konrad-Fonds könnte mithin der Stadt Salzgitter helfen, ihre Probleme zu lösen, ganz anders als der laufende Fonds 1.

Dr. Uwe Schierloh, Salzgitter

Staatsanwalt lässt

Täter laufen

Zu „Polizei schnappt Einbrecher auf der Flucht“ vom 24. November:

Was für eine Ironie. Da wird dank eines aufmerksamen Nachbarn ein Einbrecher gefasst, der auch noch geständig ist, und die Staatsanwaltschaft hat nichts anderes zu tun, als ihn laufen zu lassen. Da frage ich mich, warum man nach dem zweiten Täter fahndet, den dann das gleiche Schicksal erwartet wie seinen sich nun wahrscheinlich wieder auf Einbruchstour befindenden Kollegen.

Reinhard Brandes, Salzgitter