Horst Stallmann, Wolfenbüttel.

Zum Bericht „Neuer Stadtteil am östlichen Stadtrand“ vom 14.September:

Das gesamte zusätzliche Verkehrsaufkommen aus dem Neubaugebiet über die Ahlumer Straße abzuleiten, scheint wohl der Weisheit letzter Schluss!

Wenn offenbar ohnehin eine Bebauung später bis zur Salzdahlumer Straße vorgesehen ist, wie den Verkehrsplanungsunterlagen zu entnehmen ist, hätte man mit etwas mehr planerischer Weitsicht, das Areal des ersten Bauabschnitts aus verkehrstechnischer Sicht so gestalten können, dass der Hauptverkehrsweg des Neubaugebietes auch einen Anschluss an die Waldenburger Straße ermöglicht hätte, um den Verkehr weiträumiger, zumindest in zwei Richtungen zu verteilen, als alternativlos nur auf die Ahlumer.

Es lag sicherlich im Kalkül der Macher, so die verkehrsmäßigen Einwände der nahen Anrainerbewohner auch unter dem Aspekt des Eigennutzes möglichst gering zu halten und mit dem Verkehrsgutachten als Alibi im Rücken, das gesamte zusätzliche Verkehrsvolumen einfach der Ahlumer aufzulasten.

Dass die Anwohner der Ahlumer schon jetzt das Verkehrsgeschehen der vielbefahrenen Straße und der Einschränkung ihrer Lebensqualität (Lärm und Abgase) ertragen müssen, wird von den Befürwortern der „noch“ großen etablierten Parteien offenbar als Kollaborationsschaden abgetan. Der bei der Infoveranstaltung gestellten Frage, wer schützt die Bürger der Ahlumer vor 2000 zusätzlichen Autos täglich, blieben die Moderatoren eine belastbare Antwort offenbar schuldig.

Die Aussage des Verkehrsgutachters, der Kreisel an der Einmündung des Neubaugebietes und dem Gewerbegebiet Schweigerstraße verbessert den Verkehrsfluss, dürfte insbesondere in den Hauptverkehrszeiten zu einem bandwurmähnlichen Verkehrsstrom in der Ahlumer führen.

Die Anlieger im mittleren, mit Weitsicht der Kommunalpolitiker unzweckmäßig und zu einer Stromschnelle zurückgebauten Bereich der Straße, werden sich dann, wenn überhaupt möglich, nur mit einem rowdyhaften Verkehrsverhalten eine Zufahrt in die Ahlumer aus ihren Anwesen heraus erkämpfen können. Für das Verkehrsgutachten offenbar unbedeutend!

Wenn schon eine Erweiterung durch große Neubaugebiete, wären sicherlich verkehrsmäßig geeignetere Lagen, zum Beispiel im südwestlichen Stadtgebiet, vorzuziehen gewesen. Auch der Einwand, das sei Hochwasserschutzgebiet, kann nur im flachen, aber nicht für den geländeansteigenden Teil gelten. Dieser Bereich verfügt schon jetzt über eine entsprechende Verkehrsinfrastruktur mit einer Ausfallstraße ohne randnahe Wohnbebauung zur nahen Autobahn.

Könnte es sein, dass in diesem Anrainerstadtgebiet einflussreiche Kommunalpolitiker wohnen? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Dem kürzlichen Namensvorschlag von der Kumlehn-Gruppe für Straßen im Neubaugebiet möchte ich noch einen zusätzlichen hinzufügen. Die Straßen sollten nach den Namen der aktuellen einflussreichsten örtlichen Kommunalpolitiker benannt werden, damit der Nachwelt erhalten bleibt, welche Politiker für das in naher Zukunft zu erwartende Verkehrschaos (vielfach Staus) in der Ahlumer mit verantwortlich waren.

Horst Stallmann, Wolfenbüttel