Zu: „Wenn ein Kind vor den Eltern stirbt, das ist verkehrt“ vom 14 August:.

Als selbst seit drei Jahren verwaiste Eltern unseres 27-jährigen Sohnes Niels sind wir angetan darüber, dass über einen der schlimmsten Schicksalsschläge ein langer und zutreffender Artikel veröffentlicht wird. Denn die Trauer von Eltern ist lebenslänglich und endet niemals im Laufe der Jahre im tröstenden Verblassen der Erinnerungen. Anders als bei dem Tod der Eltern schließt sich bei dem Tod des Kindes nicht der Lebenskreislauf in der zu erwartenden Weise, vielmehr wird das Leben, das erst doch gelebt werden sollte, plötzlich abgeschnitten und das Familienleben ist urplötzlich abgebrochen. Dennoch endet für verwaiste Eltern die Lebendigkeit des verstorbenen Kindes nicht; aber Außenstehende meinen meistens, dass nach Ablauf des so genannten „Trauerjahres“ auch für verwaiste Eltern weniger Schmerz da sei und weniger Gesprächsbedarf. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall, denn verwaiste Eltern haben dann den zusätzlichen Schmerz, dass nach einer gewissen Trauerzeit sich die meisten Menschen nichts mehr weiter über das verstorbene Kind und vor allem über dessen Todesursache und Sterben anhören möchten und meinen, es würde den Eltern besser gehen. Es stimmt sicherlich, dass verwaiste Eltern mit viel Kraft, Mut und vor allem Lebensweisheit einen neuen anderen Lebensweg beschreiten können, so wie das verstorbene Kind es sich für seine Eltern wünscht. Aber wir möchten unser Kind nicht vergessen, sein kurzes Leben soll nicht im Laufe der Jahre verblassen und alle Spuren verschwinden. Die Gefühle und Gedanken verwaister Eltern im Laufe der Jahre finden in der Öffentlichkeit bisher jedoch nur wenig Raum; diese Lebenssituation, nämlich von einem der schlimmsten Schicksalsschläge tatsächlich getroffen zu werden und dennoch weiterzuleben, ist für Außenstehende, zumal sie noch Kinder haben, zu berührend und aufwühlend. Deshalb ist es sehr wichtig, dass dieses Thema einmal großen Raum in der Zeitung gefunden hat und sich eine neue Trauergruppe bildet, in der verwaiste Eltern nicht nur über ihr verstorbenes Kind, sondern vor allem auch über ihr immerfort im Herzen lebendiges Elternsein sprechen dürfen.

Undine und Manfred Engel , BS

Dem Einbrecher eine Arbeit vermitteln

Zu „Mehrjährige Haft nach Garteneinbrüchen“ vom 16. August:

Es ist sicherlich sehr unangenehm, wenn die Gartenlaube aufgebrochen wird und alle möglichen Gegenstände gestohlen werden. Als Betroffener möchte man dann mindestens Schadenersatz bekommen, den aber ein mittelloser Einbrecher nicht leisten können wird. Das deutsche Rechtssystem sperrt diesen nun wegen eines wohl eher hoch eingeschätzten Schadens von 37 000 Euro auf Kosten aller Steuerzahler für 3 Jahre und 3 Monate oder zumindest einen Teil davon in ein Gefängnis. Verglichen mit 3 Jahren und 6 Monaten wegen 28,5 Millionen Euro Steuerhinterziehung für Uli Hoeneß oder völliger Straflosigkeit der Air-Berlin-Manager oder des US-Präsidenten Trump, die durch ihre Insolvenzen Schäden von mehreren 100 Millionen Euro verursacht haben, erscheint mir die Strafe für den Einbrecher unverhältnismäßig hoch. Mein Alternativvorschlag: Man vermittelt dem Einbrecher eine Arbeit und er bezahlt von dem Einkommen die Wiedergutmachung. Wenn er die Einbrüche tatsächlich begangen hat, um eine lebensnotwendige Operation seines kranken Kindes zu bezahlen, wäre ich bereit, für diese Operation einen Beitrag zu spenden.

Reinhard Leithner, Braunschweig

Mir gehen Wahlplakate auf den Senkel

Zu „16 000 Plakate sollen die Wähler überzeugen vom 16. August :

Mir gehen diese Plakate auf den Senkel. So stehen die im oberen Bild gezeigten im östlichen Ringgebiet so ungünstig, dass der Verkehr ganz schlecht eingesehen werden kann. Auch die an den Laternenmasten angebrachten sind nervig. Eins war neulich schon ganz nach unten gerutscht. Ich bin für festgelegte Plätze in der Stadt (vielleicht 20), an denen jede Partei auf einer Tafel ein Plakat anbringen darf. Das sollte reichen. Ich glaube auch nicht, dass diese Werbung noch jemanden beeinflusst. Die Erfahrungen einer Wahlperiode sind viel prägender.

Michael Beck, Wolfenbüttel

Ursula Hellert spricht für viele Lehrer

Zu unserer Kolumne „Lernen leben“, immer mittwochs :

Dank an Ursula Hellert, die oft „in Vertretung“ für viele Lehrer spricht, die sich ihrerseits nicht äußern können.

B. Fischer, Braunschweig