Zum Bericht „Hertie-Brache: Politik denkt an einen Plan B“ vom 3 August:.

Seit über 40 Jahren versucht Wolfenbüttel, die Kaufkraftbindung vor Ort zu lassen und verliert Jahr über Jahr immer mehr Käufer an Braunschweig, Wolfsburg, Hannover und das Internet. Keine dieser Maßnahmen war bis heute zielführend.

In den 90er Jahren war man überzeugt davon, das Ziel der Kaufkraftbindung mit dem Forum am Bahnhof verwirklichen zu können, aber es funktionierte nicht. Dass der Investor dabei Mieter aus der Innenstadt ins Forum abwarb, hat die Geschäftssituation der Innenstadt bis heute nicht verkraftet.

Ähnliches wird mit der Hertie-Immobilie geschehen. Wenn der Investor ohne Probleme Mieter gefunden hätte, dann wäre der Bau schon längst fertig. Dem ist aber nicht so.

Es scheint, die Umsetzung dieses Vorhabens gestaltet sich schwierig, und Bäcker, Apotheken, Optiker, Telefonläden etc. haben wir genug in Wolfenbüttel. Wenn ein großes Bekleidungsgeschäft dort einzieht, wird es kleiner als in Braunschweig sein.

Ohnehin wäre das Shopping-Center Löwentor nur ein sehr kleiner Vertreter seiner Art und hätte somit Schwierigkeiten, sich mit den Mitbewerbern des Umlandes zu messen. Nicht zu vergessen ist der zunehmende Internethandel.

Ziel sollte die Belebung der Leerstände sein und nicht das Schaffen eines neuen Verdrängungswettbewerbs vorhandener Geschäftsbereiche. Wolfenbüttel sollte seine Stärken ausspielen und nicht versuchen, sich mit den Städten der Umgebung messen zu wollen.

Eine wunderschöne Altstadt mit Schloss, Museen, Theater und Freizeiteinrichtungen haben wir bereits. Der Tourismus muss stärker aufgewertet werden. Das alte Hertie-Gebäude sollte ersatzlos abgerissen und das Parkhaus vergrößert werden. Die gewonnene Freifläche mit freiem Blick vom Krambuden aufs Schloss kann man optisch attraktiv aufwerten. Ein sinnvolles, kostengünstiges Parkplatzkonzept habe ich bereits in einem anderen Leserbrief vorgestellt und würde der Entwicklung der Innenstadt hilfreich zur Seite stehen.

Wenn so viele Mittel vorhanden sind wie berichtet wird, dann wäre dies ein Weg zur sinnvollen Nutzung. Für eine schöne Wolfenbütteler Zukunft.

Christoph Ahlbrecht,

Wolfenbüttel