Zu „Demos in der Uni für Weltoffenheit“ vom 3 Juli:.

„Privat“ war die TU-Präsidentin Anke Kaysser-Pyzalla auf der Demo des Asta gegen das „Deutschlandseminar“ der Burschenschaft Thuringia. Um dies zu unterstreichen, trug sie sogar ein T-Shirt mit der Aufschrift „privat“. Dann wäre es aber konsequent gewesen, nicht auf der Demo zu sprechen. Sie hätte wohl kaum als eine „ganz normale“ Demonstrationsteilnehmerin das Mikrofon bekommen oder wäre in der Zeitung zitiert worden. Nun muss sie sich fragen lassen, ob sie die politische Neutralität walten lässt, die ihr das Amt gebietet und die sie braucht, um die Präsidentin aller TU-Angehörigen zu sein. Nichts gegen die edlen Werte der Demo. Sicher hätte niemand etwas dagegen gehabt, wenn sie an einem beliebigen Samstag für „Weltoffenheit“ auf die Straße gegangen wäre. Aber die Demo fand ja bewusst zeitlich parallel und in räumlicher Nähe zu dem Seminar statt. Es war eine Demo nicht nur für „Weltoffenheit“, sondern auch gegen „Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Volksverhetzung und Diskriminierung“ (Zitat Kaysser-Pryzalla). Und sie sollte zum Ausdruck bringen, dass das Seminar unter diese Begriffe fallen würde. Darüber kann man zweifellos auch anderer Meinung sein. Es geht aber nicht an, die Autorität eines solchen Amtes für Meinungsäußerungen einzusetzen.

Jürgen Kuck, Braunschweig

Jahrelang Luftschlösser präsentiert

Zu: „Oker-Marina war nicht zulässig“ vom 6. Juli:

Unglaublich, aber wahr! Da benötigen erfahrene Architekten, Investoren und die Bauverwaltung mehr als fünf Jahre, um festzustellen, dass die geplante Oker-Marina unzulässig ist. Mindestens solange und viele Jahre zuvor, wo

nur das denkmalgeschützte Portal eingerüstet war, durften sich die Anwohner und Besucher der Spinnerstraße an der Baubrache der ehemaligen Jutespinnerei „erfreuen“. Da wurden von Verantwortlichen jahrelang Luftschlösser präsentiert – waren das Nachkommen von Eulenspiegel?

Klaus D. Maring, Braunschweig

Beschaulichkeit und Ruhe werden abnehmen

Zu „Fischerbrücke: Bürger und Stadt sind sich einig“ vom 22. Juni:

Jetzt ist es raus: Die neue Okerbrücke zwischen Leiferde und Stöckheim wird also die gleichen Ausmaße bekommen wie die bereits vorhandene Brücke nach Rüningen. Somit wird auch der Fahrzeug- und Schwerlastverkehr aus dieser Richtung zunehmen. Sicherlich erforderlich, wegen des neuen Baugebiets im Süden Stöckheims und nicht zuletzt wegen der Fördergelder. Aber man muss auch mal die Schattenseiten sehen: Der ländliche Charakter wird an dieser Stelle deutlich schwinden und der entschleunigte Fahrzeugverkehr allemal. Es ist jetzt schon fast täglich zu beobachten, dass der Schwerlastverkehr zur Mühle Rüningen vereinzelt trotz Tonnagebegrenzung über den Rüninger Weg rollt. Aber was nutzen die Verbote, wenn sie nicht kontrolliert werden?

Das wird dann durch die neue Brücke im Süden bestimmt noch zunehmen. Es kommen unruhige Zeiten auf uns zu. Die Ruhe und Beschaulichkeit, die wir in unserem Stöckheim so schätzen, werden weiter abnehmen!

Rainer Fricke, Braunschweig