Zum Bericht „Was wünschen sich Eltern von ihrer Kindertagesstätte?“ vom 24 Juni:.

Da hat die Stadt 2,5 Millionen Euro durch die neu eingeführten Kindergartengebühren eingenommen. Es wird nun für Ausgaben verwendet werden, die sich die Stadt mit einem Haushaltsüberschuss von fast 14 Millionen Euro auch so hätte leisten können. Statt eines zusätzlichen Spielgeräts in der Kita würden sich viele Eltern in Braunschweig über finanzielle Entlastung freuen. Familien mit mittlerem Einkommen und mehreren Kindern finden in Braunschweig zurzeit keinen ausreichend großen und bezahlbaren Wohnraum mehr, denn wir erleben einen unfassbar hohen Anstieg der Miet- und Kaufpreise. Dazu kommen generell steigende Lebenshaltungskosten und die neue Belastung durch die Kindergartengebühren (22 bis 463 Euro monatlich für ein (!) Kind). Viele Kinder müssen deswegen räumlich beengt wohnen und können weniger von den Eltern gefördert werden (das kostet auch). Vielleicht sehen einige eine Kita gar nicht von innen, weil ihre Eltern die Kosten scheuen. Der Stadtelternrat gibt sich bestimmt viel Mühe, aber ich habe den Eindruck, dass die aktuelle Politik der Stadt Braunschweig das Leben der Kinder nicht wirklich besser macht.

Stephanie Martin, Braunschweig

Falsche Argumente den

Fördergeldern zuliebe

Zu „Fischerbrücke – Bürger und Stadt sind sich einig“ vom 22. Juni:

Die neue Brücke mag zwar für

Schwerlastverkehr tragbar gebaut werden können, aber die von Stöckheim zur Brücke führende Leiferdestraße führt durch eine 30er-Zone, ist für Lkw zu schmal und hat außerdem zwei rechtwinklige Kurven, die die Sicht auf den Gegenverkehr nicht ermöglichen, insbesondere die zweite Kurve am Abzweig zum Gartenverein. Es werden genau wieder die falschen Argumente wie schon bei der Brücke Berkenbuschstraße angeführt, nur um Fördergelder zu erhalten. Die Folge ist, dass sich trotz Beschränkung auf 7,5 Tonnen immer wieder Sattelzüge durch die parkenden Autos auf dem Rüninger Weg quälen, um zur Mühle zu gelangen und umgekehrt. Und durch die neue gerade Straßenführung wird doch erst zum Rasen eingeladen, von wegen 30 km/h bis Ortseingang.

Bernd Marheineke, Braunschweig

Die Vielfalt der Schulformen erhalten

Zu „Der Druck auf die Schüler ist zu hoch“ vom 19. Juni:

Volltreffer! Als Schulleiter einer privaten Schule – und somit nicht dem Dienstherrn (MK) zur unbedingten Loyalität verpflichtet wie beamtete Kollegen – spricht Herr Pook Klartext. Es kann und sollte eben nicht Ziel einer Schulpolitik sein, 60 bis 70 Prozent eines Schülerjahrgangs , wie auch immer, zum Abitur zu führen. Die Abschaffung der Schullaufbahnempfehlung durch die abgebende Schule ist ebenso verkehrt wie die Abschaffung von Haupt- und Realschulen. Gerade die Vielfalt der Schulformen ermöglicht Durchlässigkeit. Eltern-(Mit)-arbeit ist wichtig und wünschenswert, ersetzt aber eben nicht die vernünftige Ausstattung aller Schulen mit den notwendigen Ressourcen. Wann endlich erkennen es auch die Politiker aller Parteien : Bildungsausgaben sind Investitionen, keine Kosten !

Ulrich Groberg, Braunschweig