Zu „Comeniusschule will Noten abschaffen“ vom 28 April:.

Ebenso wie Arbeitszeugnisse schnell in Quasi-Notenform umgewandelt werden können: hat sich immer bemüht – (es aber nie geschafft - Setzen 6 -), ist dies mit den Berichten zum Lernstand möglich. Die Probleme von Noten, die es wirklich gibt, werden dann eben durch andere Fallstricke ersetzt. Darüber sollten sich alle Beteiligten im Klaren sein. Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass ohne eine Vereinheitlichung der sprachlichen Gestaltung gerade dieser Fallstrick, zwischen den Zeilen stehen die Noten, zu vermeiden ist. Und was ist mit den Lehrkräften, nicht nur, dass sie sich zu jedem der Kinder etwas einfallen lassen müssten, nein, wie sind sie gegen die um sich greifende Vorgehensweise der Helikoptereltern gefeit, den Anwalt einzuschalten, wenn sie ihr hochbegabtes Kind sprachlich unangemessen dargestellt sehen? Sind diese Lernstandberichte justiziabel-praktikabel? Und was kostet dies an Zeit, die dem Unterrichten dann wieder verloren geht. Und, sind wir sicher, dass die Motivation durch Noten und nicht doch durch ganz andere Faktoren behindert wird?

Johanna Weber, Braunschweig

So wird jegliche Motivation abgeschafft

Ebenfalls zu diesem Thema:

Die Aussagen von Frau Rössing treiben mir die Zornesröte ins Gesicht. Es soll nicht nur keine Noten mehr in den dritten und vierten Klassen der Comeniusschule geben, auch Hausaufgaben gibt es scheinbar dort schon lange nicht mehr. Damit wird jegliche Motivation für engagierte Kinder abgeschafft und die schwierigen und lernunwilligen Kinder erhalten einen Freifahrtschein, weil sie sich eh nicht mehr anstrengen müssen.

Hausaufgaben sind wichtig, um das am Vormittag Gelernte noch einmal aufzuarbeiten und am nächsten Tag bei möglichen Problemen mit den Lehren zu besprechen. Nur so können wirklich Lernprozesse in Gang gesetzt werden. Frau Rössing mit ihren naiven pädagogischen Ideen, und nicht die Abschaffung der Noten, gehört eigentlich auf den Prüfstand. Ich habe 32 Jahre als Lehrer an Hauptschulen gearbeitet und bin mehr als sprachlos.

Rolf Wagner, Braunschweig

Ich habe mit Noten

viel gelernt

Ebenfalls dazu:

Dass man unter dem Notendruck das Gelernte schneller vergisst, kann ich für mich nicht behaupten. Ich kenne heute noch das Hebelgesetz, das System der Saugpumpe und viele Volksliedertexte und den Zauberlehrling sowie „Das Lied von der Glocke“, wenn auch nicht vollständig, und es ist lange her. Ich besuchte eine gute Volksschule und bin stolz darauf, weil wir einen sehr guten Lehrer hatten. Hier ein paar Beispiele: „Grün, grün, grün sind alle meine Kleider, oder „Im Frühtau zu Berge wir gehen, valera usw. usw. oder aus der Glocke: Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht, und was er bildet, was er schafft, das dankt er dieser Himmelskraft usw., usw. Oder „Nichts Heiliges ist mehr, es lösen sich alle Bande frommer Scheu, der Gute räumt den Platz dem Bösen, und alle Laster walten frei“ usw. Alles im Bestreben, eine gute Note zu bekommen.

Ulrich Groß, Braunschweig

Respekt für die Comeniusschule!

Und noch einmal zu diesem Thema:

Respekt für die Comeniusschule! In Deutschland Noten abschaffen zu wollen, auch bei noch so guten Argumenten und der gesetzlichen Erlaubnis durch das Kultusministerium, ist alles andere als leicht. Ein Grund für die Abschaffung von Noten ist die geringe Aussagekraft. Hat ein Kind z. B. in Mathematik eine Drei, weiß man überhaupt nichts von den Stärken und Schwächen des Kindes in diesem Fach. Wie komplex das Können in Mathematik in der Grundschule ist, zeigen im Curriculum des niedersächsischen Kultusministeriums die Kompetenzbereiche, die erworben werden sollen: prozessbezogene Kompetenzen sind Kommunizieren und Argumentieren, Problemlösen, Darstellen und Modellieren, inhaltsbezogene Kompetenzen sind Zahlen und Operationen, Größen und Messen, Raum und Form, Muster und Strukturen, Daten und Zufall. Und was, bitteschön, sagt eine Drei über die Kompetenzen eines Kindes in diesen Bereichen aus? Genau, nichts.

Wolfram Buchwald, Gifhorn

Herr Degla sieht, was niemand sehen will

Zur Kolumne von Luc Degla: „Die kleinen Firmen sorgen für Vielfalt“ vom 4. Mai:

Der Kolumne von Luc Degla kann ich aus vollem Herzen zu 100 Prozent zustimmen. Für die kleinen Gewerbetreibenden wird in unserem Land nichts getan. Sie sind zwar da, aber die Politik interessiert sich nicht für sie. Es werden immer wieder neue Steine in den Weg gelegt, aber nie andere dafür weggeräumt. Herr Degla sieht, was hier sonst niemand sehen will!

Heike Steinkamp, Braunschweig