Zu „Mehr Hunde, weniger Beißattacken“ vom 25 Februar:.

Vorneweg: Ich bin kein Hundebesitzer und werde es auch niemals. Bisher hatte ich auch nicht wirklich etwas gegen Hunde, aber seitdem ich vermehrt mit dem Kinderwagen spazieren gehe, bekomme ich eine Wut auf all diejenigen Hundebesitzer, die meinen, den Kot nicht von der Straße entfernen zu müssen und ihn für alle zum „Einmal-Reinlatschen“ liegen lassen. Im Zeitungsartikel wurde erwähnt, dass in Braunschweig sage und schreibe 9200 Hunde leben. Ich finde das einfach viel zu viel für die Stadt. Ich habe mal mit der Größe der Stadt verglichen und ausgerechnet: Das sind 0,02 Quadratkilometer pro Hund. Und das ergibt insgesamt pro Tag einen riesigen Kothaufen! Wie wird das täglich entsorgt? Ich beobachte zwei Wege der Entsorgung: Es gibt pflichtbewusste Herrchen, die mittels Plastiktüte den Kot in vorhandene Mülleimer entfernen. Vielen Besitzern ist das aber scheinbar egal oder auch zu ekelig. Sie lassen ihre Hunde direkt auf die Straße, auf Bürgersteige, vor Hauseingängen, auf Spielplätzen, auf Grünwiesen und, und, und ihre Geschäfte machen. Es ist kaum noch möglich, einen Bürgersteig entspannt entlangzugehen, da man damit rechnen muss, in das Geschäft zu latschen. Und dieses trägt man dann in die eigenen vier Wände oder wie kürzlich passiert, in die Kindertagesstätte, da der Reingetretene es nicht mitbekommen hat. Schade, dass man nur zu wenige Hundebesitzer aufgrund von Verunreinigung durch Hundekot ahnden kann – in 2016 waren es gerade mal fünf Besitzer. Den derzeitigen Zustand finde ich wortwörtlich einfach nur SCH...!

Doreen Hennings, Braunschweig

Der Mut

gehört dazu

Zu „Die Flüchtlingshilfe wird bedroht“ vom 20. Februar:

Frau Nicole Kumpis-Giersig, Geschäftsführerin der Flüchtlingshilfe Braunschweig e.V., bringt mutig ein Thema an die Öffentlichkeit, dem Betroffene zunächst vereinzelt und ganz privat ausgesetzt sind: gruppenbezogenen Hass und Ächtung von Minderheiten und sozial Schwachen.

Flüchtlinge sind dabei (wieder einmal) bevorzugte Zielscheibe, aber nur die Spitze des Eisberges.

Ihre HelferInnen nun ebenfalls.

Treffen kann es genauso Behinderte, Obdachlose, „Problemjugendliche“ und ihre Familien, politisch Andersdenkende. Der Übergang von Ausgrenzung zu offenem Hass bahnt sich, wie Nicole Kumpis-Giersig beschreibt, selbstbewusste Wege. Leider gibt es zu wenig gesetzliche Grundlagen, Hassreden zu ahnden und eine Grenze aufzuzeigen zwischen

politischer Meinung und Straftat.

Darum ist es so wichtig, dass es KlägerInnen gibt, die nicht in Scham oder Einschüchterung verharren. Die Flüchtlingshilfe Braunschweig e.V. steht seit 30 Jahren an der Seite von Flüchtlingen und den Rechten, die ihnen unser Grundgesetz aus gutem Grund eingeräumt hat. Ehrenamtliche und UnterstützerInnen sind hier hochwillkommen. So wie erst nach den „Köln-Ereignissen“ eine allgemeine gesetzliche Grundlage zur Ahndung sexualisierter Übergriffe geschaffen wurde, wäre das auch für Hassreden dringend wünschenswert. Kripo-Chef Ulf Küch ist für seine beherzten, klaren Worte zu danken. Allerdings ist ihm auch ein ausreichender MitarbeiterInnenstab zu wünschen. Wo Flüchtlingen von Seiten der deutschen Politik mit einer fatalen Mischung aus Großzügigkeit und Grausamkeit

begegnet wird, braucht der innere Frieden gutes „Bodenpersonal“ und viele ehrenamtliche StreiterInnen.

Elke Schrage, Braunschweig