Zu „Wie einst die Straßenbahn ins Rollen kam“ vom 13 Januar:.

Ich habe mich über den Bericht gefreut. Wenngleich ich eher die Aufnahmen, besonders die der Straßenbahnen aus den 50er Jahren aufmerksam betrachtete, um mich eventuell als Schülerin (ca. 11-13 Jahre alt) am Friedrich-Wilhelm-Platz zu sehen – oder am Altstadtmarkt, hier aber als Fußgängerin am Rande zum Gewandhaus hin, wo Buden standen und ich mit einer Freundin aus der nahe gelegenen Heydenstraße, wo sich eine Mädchen-Mittelschule befand, fast täglich zu deren Vater (Sudentendeutscher) ging, der in einer der Buden Wolle verkaufte. Ihre Mutter hatte es etwas besser, denn sie betrieb einen kleinen Laden an der Casparistraße für Wolle, Handarbeiten-Utensilien und so weiter.

Am Friedrich-Wilhelm-Platz stieg ich wöchentlich, meist samstags in die Straßenbahn, um nach Gliesmarode zu fahren, wo ich Onkel und Tante besuchte. Hier erhielt ich Klavierunterricht. Die ersten Einstiege in die Bahn, auf die ich ca. 20 Minuten warten musste, erschienen mir gefährlich, denn ich kannte es als Landkind nicht, die Stufen hochzusteigen, nachdem sich die schweren Türen geöffnet hatten. Auch Erinnerungen an das „in Züge steigen“ während des Krieges beeinträchtigten vielleicht.

Damals war es in den Bahnen so, dass Fahrkartenverkäufer mit Münz-Kasse unter den Fahrgästen herumgingen, um Tickets zu verkaufen. Eine Straßenbahnfahrt für Schulkinder kostete 15 Deutsche Pfennig. Auch Kontrolleure gingen hin und wieder herum – sie waren allerdings recht großzügig. Kraftfahrzeuge besaßen nur die wenigsten Bürger. Indessen war das Geld wirklich knapp, und man musste überlegen, ob man nicht lieber zu Fuß ging.

Helga Gillmeister, Braunschweig

Warum muss Atommüll auf die Schiene?

Zum Interview mit Oberbürgermeister Ulrich Markurth vom 2. Januar und dem Leserbrief von Klaus Werner am 10. Januar:

Die Bedenken und Befürchtungen des Herrn Klaus Werner zum „Zwischenparken“ von Atommüll auf dem Übergabebahnhof Beddingen vor Einlagerung in Schacht Konrad kann ich nicht nur zustimmen, sondern möchte diese noch erweitern! Warum, in aller Welt, muss der Müll überhaupt auf der Schiene transportiert werden? Alle unsere Atommeiler liegen an schiffbaren Wasserwegen – auch die Endlager Konrad und gegebenenfalls auch Gorleben. Die Binnenschifffahrt hat nicht nur die geringste Unfallquote, sondern auch das geringste Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung.

Uwe Dykierek, Bortfeld

Hygiene-Ampel ist Bürokratie-Wahnsinn

Zu „Hotels und Gaststätten freuen sich über gute Umsätze“ vom 10. Januar:

Ich halte die Hygiene-Ampel für ausgemachten Bürokratiewahnsinn. Wenn ein Betrieb nicht die Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit für die Kunden einhält, dann kommt es auf die Schwere des Fehlverhaltens an und auch darauf, ob sie durch eine geeignete Maßnahme wieder hergestellt werden kann oder nicht. Wenn nicht, ist der Betrieb zu schließen. Da braucht es doch keine Ampel. Ich will nicht in einem „Saustall“ essen und trinken. Wenn keine Schließung erfolgt ist, kann ich davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist und so soll es auch sein.

Michael Beck, Braunschweig

Täter erwischt und wieder freigelassen

Zu „Polizei erwischt Taschendiebe“ vom 10. Januar:

Ist das frustrierend! Da werden die Täter erwischt und werden wieder freigelassen. Obwohl sie vom Opfer identifiziert wurden und bereits im Strafregister hinterlegt sind. Da fragt man sich (und wahrscheinlich auch die Polizei), warum man überhaupt
etwas unternimmt. Da kann sich die Polizei ja die Arbeit ersparen, wenn nichts bei rauskommt. Als Laie ist dies sowieso nicht zu verstehen und schwer nachzuvollziehen. Und sicher fühle ich mich auch nicht, da der Dieb ja weiterhin seiner „Arbeit“ nachgeht. Schade.

Sabine Quell, Braunschweig