Zum Bericht „Einzelhandel kämpft in der Innenstadt“ vom 22 November:.

Der Artikel stellt mit den Geschäftsaufgaben des Hoppla-Kinderladens und My Cozy Corner sehr anschaulich die Situation des Einzelhandels in der Wolfenbütteler Innenstadt dar. Die Wettbewerbsverschärfung durch die Online-Shops ist eine Problematik unserer Zeit und sie geht sicherlich auch an die Substanz. Das geänderte Kaufverhalten der Kunden und die Aktionen der großen Filialen sowie die Tatsache, dass viele Käufer den sogenannten „Vorteilskauf“ für sich beanspruchen, macht es den Einzelhandelsgeschäften schwerer.

In Wolfenbüttel kommt aber noch mehr hinzu. Durch die Leerstände des ehemaligen Hertie-Kaufhauses, Steeneck und Bähr und so weiter fehlt die Laufkundschaft. Hier wird von der Politik alles viel zu zögerlich angegangen.

Die Stadt müsste hier endlich für Fakten sorgen und dabei helfen, geeignete Investoren zu finden. Dies dauert schon viel zu lange.

Das größte Problem ist aber die sehr lang andauernde Baustellensituation in der Stadt. Dadurch fehlt es an Parkraum und damit an Attraktivität, in „Wolfenbüttel“ einzukaufen.

Sicherlich ist es wünschenswert, durch bauliche Maßnahmen für die Rahmenbedingungen zu sorgen. Leider ist dies zeitlich aus dem Ruder gelaufen, denn so viele und lang andauernde Maßnahmen sind tödlich. Was nützt es später, wenn die Kunden bereits woandershin abgewandert sind – zum Beispiel nach Braunschweig.

Man vermisst ein Gesamtkonzept mit zeitlich begrenzten Beeinträchtigungen, wobei die Interessen der Käufer und Einzelhändler nicht berücksichtigt wurden.

Wer soll denn in Zukunft für die Finanzierung der Baumaßnahmen geradestehen, wenn zum Beispiel beim Einzelhandel durch massive Umsatzeinbußen die Steuerlast nicht mehr hereinkommt?

Immer wieder wird von der Politik diskutiert, wie man die Parksituation verbessern kann. So wollte man zum Beispiel sonnabends kostenfreie Parkplätze in der Innenstadt „ab Mittag“ anbieten. Sehr wirksam, wenn man bedenkt, dass die Geschäfte um 14 Uhr schließen.

Jetzt im Weihnachtsgeschäft (bis 18 Uhr geöffnet) hätte man angesichts der vielen Behinderungen durch Sonderparkerlaubnisse eventuell auf Schulhöfen den Interessen des Handels entgegenkommen können. Passiert ist nichts. Stattdessen beobachtet man – ich bin auch selbst betroffen als Mitarbeiter im Einzelhandel –, dass verstärkt Kontrollen vorgenommen werden. Dieses Verhalten zeigt, dass man die Problematik seitens der Verwaltung immer noch nicht erkannt hat.

Man hat den Eindruck, dass die Einnahmen durch kleinliche Bußgelder wichtiger sind, als die Attraktivität der Geschäfte zu verbessern und damit das Steueraufkommen dauerhaft zu erhöhen. Hier ist auch der Bürgermeister gefordert, mit dem Handel eine einvernehmliche und gute Lösung zu finden. Dies müsste schnell und unbürokratisch erfolgen, denn es ist bereits „ fünf vor zwölf“.

Irene Menzel,

Thiede

Zum Bericht „Eine segensreiche Einrichtung“ vom 26.November:

Ich frage mich, warum die „segensreiche Einrichtung“ nach dem Brand nicht in die Nachbarschaft von Thomas Pink umgezogen ist? „Das Café Clara ist in der Wolfenbütteler Bevölkerung akzeptiert“ – ein Satz von Udo Großmann vom Förderverein (Ausgabe vom 14. März 2016).

Das ganze Umfeld des Cafés und der Substitutionspraxis mit Lärm, Hundegebell und Wertminderung von Häusern und Wohnungen haben die Nachbarn, und die akzeptieren die Einrichtung nicht. Nur der Besitzer des Hauses, der die Räume vermietet, hat einen Vorteil, nämlich einen finanziellen.

Margot Haase

Winnigstedt