Zum Bericht „Der Rat gibt grünes Licht für das Jugendcafé“ vom 20 Oktober:.

Alles schon mal da gewesen. Folgende Versuche, Jugendtreffs in Wolfenbüttel zu etablieren, scheiterten: Freizeiteinrichtungen mit meist kurzer Bestandsdauer, Teestube in der Kreuzstraße. Selbstverwaltung klappt schlecht, Verschmutzung, „Gammelecken“, undurchsichtiges Kommen und Gehen.

In den 70er/80er Jahren

Hausbesetzung in der Breiten Herzogstraße, Besetzer erhoffen sich Anspruch auf individuelles und kostengünstiges Wohnen.

Zunehmend bilden sich Wohngemeinschaften nach dem Vorbild der Berliner Kommune (?), Zusammensetzung wechselt.

Freibize (Freizeit- und Bildungszentrum: ein hässlicher Betonklotz, Ärger bei Anliegern wegen Verschmutzung und Lärmbelästigung, kein fester Besucherstamm, also fehlt der rote Faden beim Freizeit- und Bildungsangebot.

Hat ein Jugendcafé mit folgenden Ansprüchen eine Zukunft?

Renovierung, Busanbindung, Radparkplatz, mehrere Laptop-Computer, offenes Internet, Netzwerkdrucker, Lieferservice für Pizza u. ä., Minijobs, hauptamtliche Koordinierungsstelle zunächst von der Stadtjugendpflege, jährliche geschätzte Kosten: Ausgaben 52 600 Euro, Einnahmen 38 000 Euro.

Wo bleiben Individualismus, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung? Abschließende Frage:

Mit welchem Besucher-Klientel rechnet man bei der heutigen Bevölkerungsstruktur?

Klaus Schumacher, Wolfenbüttel

Stillstand ist Rückschritt

Zum Bericht „5,5 Prozent Fläche sind versiegelt“ vom 7.Oktober:

Man muss sich schon die Frage stellen, was die Grünen noch alles für Merkwürdigkeiten bewerkstelligen wollen, um das normale Wachsen einer Stadt (Wolfenbüttel) zu verhindern. Da wird eine Podiumsdiskussion mit dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister sowie mit einer Theologin der Uni Osnabrück inszeniert. Der Minister schlägt langfristig eine Nullversiegelung des Bodens vor, was zur Folge hat, dass weder Industriegebiete, Neubaugebiete und Infrastrukturen erschlossen werden könnten.

Die Theologin stellt die Erschließung als Landraub hin und verweist auf entsprechende Aussagen des Papstes und auf ein sogenanntes Bodenpapier der Bischofskonferenz – die Kirche als einer der größten Land- und Immobilienbesitzer. Nach weiteren, mehr als merkwürdigen Empfehlungen der Theologin, gerichtet an die Grünen, kann man nur hoffen, dass zukünftige Baugenehmigungen nicht durch den Papst oder andere kirchliche Institutionen beschieden werden müssen.

Um auf das eigentlich gewollte Thema der Grünen zu kommen (Kippen des geplanten Baugebietes Södeweg), sollte den Grünen klar sein, dass diese Baumaßnahme eine nicht unerhebliche Zahl an Arbeitsplätzen schafft beziehungsweise erhält. Außerdem wird eine große Ackerfläche vor Gülleverklappung und somit unser Grundwasser vor weiterer Nitratbelastung geschützt.

Alle veranstalteten Maßnahmen der Grünen, bezogen auf das o. a. geplante Baugebiet, stellt die Fraktionsfähigkeit dieser Partei erheblich infrage. Abschließend an die Grünen gerichtet: Stillstand bedeutet Rückschritt.

Dietrich Rogge, Wolfenbüttel