Zu „Ende der Zeitumstellung: Beginnt die Schule später?“ vom 25. März:

Dieser Artikel ist ein Musterbeispiel für unsere EU-Bürokratie. Die Zeitumstellung wird abgeschafft. Aber nicht einheitlich. Jeder Staat kann sich aussuchen, ob Sommer- oder Normalzeit bei ihm gelten soll. Über die Abschaffung entscheidet nicht das EU-Parlament, sondern auch noch der EU-Rat. Jeder muss ja seine Daseinsberechtigung nachweisen. Dann wird festgestellt, dass es bei der permanenten Sommerzeit im Winter morgens zu dunkel ist. Also könnte der Schulbeginn aus Sicherheitsgründen verschoben werden. Wer entscheidet das? Nicht die EU-Kommission als Vorschlagender, sondern jeder EU-Staat selber und im Falle Deutschlands jedes Bundesland. Toll! Nach dem Ende der Zeitumstellung ist eine Fortsetzung – mit eventuell einigem Chaos – der Diskussion, welche Zeit „besser“ ist oder war, zu erwarten. Dieser Artikel bestätigt meine Meinung, die derzeit gültige Regelung beizubehalten. Sie ist das geringere Übel. Politikmüdigkeit ist ein oft zitiertes Thema. Die oben beschriebene Vorgehensweise fördert in hohem Maße „EU-Müdigkeit“.

Hans-Walter Howind, Braunschweig

Ebenfalls dazu:

Der Aufmacher der Titelseite vom 25. März ist ja leider nichts Neues. Das Neue ist, dass ich den Eindruck habe, es würde versucht, mit Meinungen, nicht Argumenten, Leser zu beeinflussen. Ein Argument ist nämlich ein stichhaltiger Beweisgrund und davon ist leider in dem Artikel nichts zu finden. Egal ob es sich um Politiker aus Deutschland handelt oder um die Kollegen aus der EU: Alle haben ein Qualitätsproblem, alle ziehen Meinungen zurate und versuchen, diese zu Fakten zu machen. Die Hypothese zu späterem Unterrichtsbeginn ist zum Beispiel totaler Quark, weil damit Eingriffe in Bereiche erforderlich wären, die einen Wust neuer Probleme nach sich zögen. Unsere Zeitzone ist die der mitteleuropäische Zeit. Die der mitteleuropäischen Sommerzeit ist dazugekommen – was sich als Blödsinn erwiesen hat. Jetzt wird europaweit die Grillsaison ausgeweitet? Damit Kinder europaweit dabei sein können, wird ein späterer Schulanfang in Erwägung gezogen? Liebe Mitbürger: „Never change a running system.“

Felicitas Mast, Braunschweig

Zum selben Thema:

Ich frage mich, warum überhaupt die Frage diskutiert wird, dauerhaft die Sommerzeit einzuführen. Unser Biorhythmus ist doch eigentlich auf die mitteleuropäische Zeit ausgerichtet, die früher einmal verbindlich war. Eigentlich ist diese Diskussion unter dem Aspekt der Dauer der Helligkeit unnütz, da die die Zeitspannen, in denen es es hell oder dunkel ist, gleich bleiben, egal wie wir an der Uhrzeit drehen. Interessant wäre für mich die Frage, warum überhaupt eine permanente Einführung der Sommerzeit in Erwägung gezogen wird, die doch eigentlich dem Biorhythmus zuwiderläuft? Was sagen (Schlaf-)Mediziner dazu? Stecken am Ende handfeste wirtschaftliche Interessen hinter den Überlegungen? Was wäre mit den Gegenden, die am äußeren westlichen Ende der Zeitzone liegen (Galicien in Nordspanien), denn dort wird es auch jetzt schon vergleichsweise spät hell.

Joachim Propfe, Braunschweig

Zu „Greta sei Dank“ vom 23. März:

Ich danke Herrn Maus sehr für seinen hervorragenden Bericht. Auf solche Äußerungen habe ich von offizieller Seite gewartet. Besonders den herausgehobenen Satz möchte ich hier in meinem Brief zitieren: „Schüler, die sich friedlich demonstrierend um eine der entscheidenden Zukunftsfragen kümmern, machen ihrer Familie und unserer Demokratie Ehre. Und sie widerlegen das Klischee von der ‘unpolitischen Jugend’“. Und ich frage jetzt: Wo sind eigentlich mutige Schüler und Schülerinnen, die „ihrer Familie und der Demokratie Ehre machen“ und wo sind die Familien, die das als Ehre empfinden? Demonstrieren auf dem Schulhof reicht nicht aus. Unser Grundgesetz und viele andere Rechte, die für uns heute so selbstverständlich sind, sind uns auch nicht auf dem Silbertablett überreicht worden, sondern durch immensen Mut und intensiven Einsatz. Jetzt engagieren sich junge Leute trotz gewisser Sanktionen in einigen Städten für eine wichtige Zukunftsfrage. Und ich begrüße das.

Helgard Weigert, Wolfenbüttel

Ebenfalls dazu:

Da kann ich Armin Maus nur in Gänze zustimmen. Wenn man sich die ganze Häme, die tonnenweise über Greta und ihre jungen Mitstreiter in den sozialen Medien von altklugen, unsensiblen und alles besserwissenden „alten“ Menschen gegossen wird, ansehen muss, dann weiß man erst Recht, dass nur die Jugend an diesen Klimaverhältnissen noch etwas ändern kann. Diese „Besserwisser“ sollten sich schämen, dass sie diese Proteste nur mit vordergründigen Pauschalvorwürfen begleiten, anstatt die Schüler zu ermutigen weiter zu machen. Sie selber widmen sich nur der Phrasendrescherei und haben keinen konstruktiven Beitrag zu dem Thema geleistet. Und nun entreißen ihnen Schüler auch noch die Kompetenz – oder besser ihre Nichtkompetenz – in dieser Frage. Das kratzt wohl an der Ehre. Mich macht es wütend, dass so eine Überlebensfrage der Menschheit mit kleinkariertem Denken beantwortet wird und junge Menschen, die zum Wohle aller auf die Straße gehen, so diskreditiert werden. Denn einen nachhaltig besser kombinierten Praxis-Unterricht in Umweltkunde und Menschenrechten ist auch in der Schule nicht zu bewerkstelligen.

Jochen Eckolt, Braunschweig

Zum selben Thema:

Ich freue mich sehr über diesen Text. Endlich sind sich alle einig, auch Angela Merkel, die anfangs etwas von „hybrider Kriegsführung der Russen“ im Zusammenhang mit Greta gesagt hat. Ich bin begeistert von der jungen schwedischen Schülerin, sie zieht die richtigen Schlüsse aus der weit dominierenden Meinung unserer Klimawissenschaftler. Bisher sind die Sorgen um die Erderhitzung sträflich vernachlässigt worden. Wir haben nur noch wenig Zeit, um das Schlimmste zu verhindern.

Helmut Käss, Braunschweig