Berlin.

Zum Leserbrief „Visionen sind nicht zu erwarten“ vom 16. Oktober:

Für mich ist Frau Merkel auch nicht gerade eine Frau, die ich heiraten würde, aber sie tut mir immer leid, wenn ich die unqualifizierten Anpöbeleien gegen sie lesen muss. Der obige Leserbrief trifft meines Erachtens genau die Wirklichkeit. Bei vielen der heutigen Politiker, mit denen sie es zu tun hat, ist ihre gummiartige Verhandlungstechnik wahrscheinlich die einzig richtige Argumentation, mit der sie gegen sie erfolgreich bleiben kann.

Was ich von ihr fordere, ist bedeutend mehr Härte gegenüber den Lobbyisten von jeder Seite. Lobbyisten wird bei Gesetzgebungen viel zu viel Einfluss eingeräumt. Sie stehen mit ihren Forderungen immer konträr zu uns Bürgern.

John W. Dorsch, Wolfenbüttel

Politiker über 65 Jahre in den Ruhestand

Ebenfalls zur Bundestagswahl:

Die Verluste von CDU und SPD haben bewiesen, dass mit den alten Recken der Parteien kein Blumentopf gewonnen werden kann. Die Parteien müssen sich verjüngen. Die SPD hat mit ihrem Carsten Schneider den halbherzigen Beginn gemacht. Die SPD hat genügend junge intelligente Mitglieder, die die Partei nach vorne bringen können. Wenn Andrea Nahles schon die arbeitende Bevölkerung mit 63 in Rente schicken will, warum dann nicht auch die über 65-jährigen Parteimitglieder in den Ruhestand?

Aber auch die CDU und CSU weigern sich, ihre jungen (über 35-jährigen) Helden mitzunehmen. Lieber weiterhin mit Kauderwelsch und alten Meiern im Schlafwagentempo weitermachen.

Der Machterhaltungstrieb und das Versagen der Erneuerung und Verjüngung wird die CDU und die SPD weiter schwächen und rechtsextreme Gesinnungen stärken. Aber das sehen die nicht, die ihre Macht erhalten wollen. Grüne und FDP werden sie dazu und in eine neue jüngere Groko zwingen. Auch die Angst vor dem braunen (schwarzen) Mann wird sie wachgerüttelt haben.

Dieter Kassenbeck, Braunschweig