Braunschweig.

Zum Leitartikel „Der Auftrag der Wähler“ vom 17. Oktober:

Stefan Birkner – im persönlichen Gespräch durchaus besonnen und sachorientiert – erstaunt und enttäuscht mit seiner trotzigen Verweigerung eines Dialogs mit den Grünen; und kluge Politologen malen das Schreckgespenst „Umfaller-Partei“, statt auch die Korrektur eines strategischen Fehlers zu erwägen: Ausgerechnet „freie Demokraten“, Birkner, Bode und Hirche erklären mit den Grünen eine andere demokratische Partei im Niedersächsischen Landtag für „unberührbar“. Sie stellen ihre Eigenliebe über die Verantwortung, zu einer Landesregierung mit liberalem Einschlag beizutragen. Jeder weiß, dass unser Wahlsystem vielen politischen Richtungen Einfluss verschafft und daher unweigerlich zu Koalitionen führt. Wer sich Gesprächen versagt, verfehlt den Wählerauftrag.Eigensinn schadet dem demokratischen Prozess und wird selten belohnt.

Carl Peter Langerfeldt, Braunschweig

Große Koalition würde dem Land nicht gut tun

Ebenfalls dazu:

Jede demokratische Partei sollte koalitionsfähig und koalitionswillig sein. Durch die schwächer gewordenen Volksparteien CDU und SPD sowie der verschenkten Stimmen an die AfD werden Koalitionen immer schwieriger.

Die Verweigerung der FDP, von vorneherein nicht in eine „Ampelkoalition“ eintreten zu wollen, ist deshalb nicht zu verstehen. Für „Jamaika“ gibt es keinen wirklichen Regierungsauftrag des Wählers. Anstatt Gestaltungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen, will die FDP lieber im „Oppositiönchen“ verharren. Die dann nur noch mögliche Koalition aus SPD und CDU mit einer Dreiviertelmehrheit im Parlament würde dem Land – insbesondere aber der Demokratie – nicht gut tun.

Hartmut Preuß, Braunschweig