Berlin.

Zu verschiedenen Berichten über die schlechte Postzustellung:

Immer wieder liest man über die Unzuverlässigkeit der Deutschen Post. Ich glaube, die Post wird nach und nach an die Wand gefahren. Ich kann mich noch aus eigenen Erfahrungen (40 Jahre in der Briefzustellung) erinnern. Wo bleibt der Grundsatz der schnellen Briefbeförderung ( E- Plus 1) den wir während unserer Tätigkeit kannten? Es wurden nachzuweisende Sendungen ( Einschreiben, Postzustellungsurkunden und Briefe mit Nachgebühr) stückzahlmäßig zugeschrieben. Und wehe es fehlte bei der Rückkehr von der Zustellung der Nachweis. Ein Besuch beim Dienstellenleiter war dann nicht zu umgehen. Heute befinden sich diese Sendungen in der normalen Briefpost wo sie leicht in der große Masse übersehen werden können.

Der gute Ruf der Post wird systematisch ruiniert. Als in den 90er Jahren die Privatisierung der Post bekanntgegeben wurde, schwante uns schon damals nichts Gutes, aber die Befürchtungen von damals sind bei weitem übertroffen worden. Heute zählt nur noch der Profit. Solange – und das gilt nicht nur für die Post – die Aktionäre größeres Gewicht haben als die Menschen, die die Arbeit machen, wird sich vermutlich nichts ändern. Dieses Personal geht heute schon am Limit der Leistungsfähigkeit, weil die Anforderungen immer höher werden. Was ist nur aus der guten alten Post geworden?

Gisela Blödow, Meine